Mad Life

Albert Feldstein. Die Öffentlichkeit erfuhr von seinem Tod durch die Homepage des US-amerikanischen Bestattungsunternehmens Franzen-Davis. Albert Feldstein, der Comiczeichner und langjährige Herausgeber des Mad-Magazins, ist im Alter von 88 Jahren in Montana gestorben. Bevor Feldstein in den siebziger Jahren aus dem kleinen Comicheftchen ein auflagenstarkes Satireblatt machte, arbeitete er in den Fünfzigern für William M. Gaines Verlag EC Comics und war Herausgeber des auf Shock-Suspense-Storys spezialisierten Groschenhefts Impact. Die dort erschienene Bildgeschichte »Masterrace« gilt als eine der frühesten Darstellungen des Holocaust innerhalb des Comic-Genres. Zusammen mit Gaines arbeitete er an der Fusion von Comic, Fantasy und Wissenschaft und sah sich immer wieder in die Schmuddelecke gestellt. Nach seinem Abschied vom Mad-Magazin verlegte sich Feldstein auf die Landschaftsmalerei und betrieb mit seiner Frau einen Pferdehof.   her
Next Stop Tel Aviv
Roger Waters. Kaum wird bekannt, dass die Rolling Stones zum ersten Mal in ihrer Karriere ein Konzert in Tel Aviv geben wollen, melden sich Kritiker zu Wort. Mit einem auf salon.com veröffentlichten Appell wollen Roger Waters und Nick Mason, beide Gründungsmitglieder der Band Pink Floyd, nun andere Bands gegen Israel aufbringen. »Heutzutage in Israel aufzutreten, ist moralisch gleichwertig mit einem Auftritt in Südafrika zu Zeiten der Apartheid«, heißt es dort. Die Regierung Israels werde jedes Konzert dazu nutzen, das »ungerechte und rassistische Regime« des Landes schönzufärben. Ein kämpferisches »Together we stand« beendet den eigentlich nicht weiter überraschenden Appell. Pink Floyd hatten noch vor kurzem ihre politische Unzurechnungsfähigkeit live unter Beweis gestellt: Die Band ließ einen riesigen Luft­ballon in Form eines Schweins über der Bühne kreisen – auf der Flanke des Schweins prangte ein Davidstern. Die Reaktion der Rolling Stones bleibt abzuwarten.   oko
Verstecken verboten
Waldkameras. Wer regelmäßig Wälder durchstreift, als Spaziergänger oder Fahrradfahrer, wird so manches Mal schon über die bestechenden Fotografien gestaunt haben, mit deren Hilfe am Wegesrand aufgestellte Lehrtäfelchen auf die Fauna der Umgebung hinweisen. Manche dieser Bilder werden von Fotografen gemacht, die tagelang im Unterholz ausharren, um endlich die borstige Bache vor die Linse zu bekommen. Andere stammen von Fotofallen, die, gut versteckt im Gebüsch, an Baumstämmen, zwischen Zweigen und Blättern, per Bewegungssensor ausgelöst werden. Mehr als 100 000 dieser Kameras sollen dem Spiegel zufolge illegal von Jägern in deutschen Wäldern angebracht sein. Und weil die alles knipsen, was sich bewegt, muss der abenteuerlustige Radwanderer damit rechnen, dass er auch dieses eine Mal fotografiert wurde, als er sich ganz unbeobachtet glaubte und deshalb besonders tief in der Nase gepopelt hat. Der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftrage Edgar Wagner droht den Jägern mit einem Bußgeld.   oko
Gut in Form
Museumsvisionen. Es könnte ein Geniestreich werden: Die Polizei des arabischen Emirats Dubai will sich ein neues Museum bauen. Groß soll es werden. Und es wird alle Respekt lehren, denn: Das Museum wird die Form der größten Polizeimütze der Welt haben. Man kann nur hoffe, dass das Vorhaben Schule machen wird. Das nächste Nietzsche-Museum würde als enormer Schnauzbart aus dem Stadtbild emporragen, das Deutsche Hygiene-Museum als Eiserne Lunge. Und ein Naturkundemu­seum in Form einer megabösen Riesenspinne bräuchte sich um Besucherzahlen sicherlich keine Sorgen zu machen.    oko