Russische Eier

Was machen eigentlich die Piraten? Und wie sieht es derzeit bei der Zukunft des Journalismus, den Krautreportern, aus? Will man das wirklich wissen?
Natürlich, denn unterhaltsam ist es schließlich immer, was die lustigen Allesneuerfinder so treiben. Also gut: Die Piraten, die damals, als sie noch Erfolg beziehungsweise Wähler hatten, ein Internet-Mitbestimmungstool namens Liquid Feedback präsentierten, lassen ihre Mitglieder jetzt per Briefwahl über Diverses abstimmen. Und die Krautreporter machen halt irgendwas mit Journalismus, jedenfalls bald, wenn ihr Projekt richtig angelaufen ist und von ihnen vier Reportagen pro Tag erwartet werden. Hmmmm. Okay, es ist nicht immer unterhaltsam, was die orangefarbene Partei und die Krauts machen, weswegen wir nun zu einem ganz anderen Thema kommen: Essen.
Das Blog Amateurkochfotos (http://amateurkochfotos.tumblr.com) zeigt Fotos von Gerichten, die von Nahrungsmittelzubereitungs- und Bilderknips-Laien selber ausgedacht und zubereitet, dekoriert und im Internet veröffentlicht wurden – und das hat kaum etwas mit dem zu tun, was von Foodfotografen mit viel Aufwand für professionelle Kochanleitungen in Szene gesetzt wurde. Die Kommentare zu den Bildern (»Das sieht zwar aus wie geschmolzene Hirnmasse, ist aber in Wahrheit Leberwurst, vermischt mit fettarmem Frischkäse, Zwiebeln, Senf und Apfel«) sind zwar nicht immer nett, aber dafür ist es sehr unterhaltsam, die Fotos anzuschauen – wann sieht man sonst schon Nofretete-Figuren, die einen Teller voller russischer Eier bewachen, oder veganen Schoko-Nuss-Kokos-Kuchen in Panzerform? Oder etwas, das wie das Resultat eines wirklich schlimmen Zwischenfalls in einem Krisengebiet aussieht, aber dann doch bloß ein harmloses Rezept namens »Töginger Kaninchenläufe« ist?