Bowie mit Fellchen

Cat-Content. Katzenbilder sind der Hit im Internet. Tausende Katzenbesitzer träumen davon, dass ihr Liebling in die Fußstapfen von Grumpy Cat tritt und eine Internet-Ikone wird. Owen Mundy, Technologieprofessor aus Florida, warnt nun allerdings davor, bedenkenlos Bilder des niedlichen Haustiers auf Facebook, Instagram oder Twitter zu posten, schließlich gelangten mit den Fotos auch Informationen über den Standort und den Haushalt ins Netz. Um anschaulich zu machen, wie leicht die Metadaten aus den sozialen Netzwerken öffentlich werden können, hat Mundy die Website »iknowwhereyourcatlives« eingerichtet. Von den rund 15 Millionen Katzenfotos, die im Internet zirkulieren, hat er eine Million ausgewählt und sie auf einer interaktiven Weltkarte geographisch zugeordnet. Die genaue Adresse wird dabei nicht preisgeben. Der David Bowie unter den Katzen lebt übrigens in der französischen Stadt Cognac, hat weißes Fell, ein grünes und ein blaues Auge und enorm viel Starpotential.   her
Völlig losgelöst
Lucy. Scarlett Johansson schmuggelt eine neue Droge in ihrem Bauch, das Päckchen platzt und sie bekommt Superkräfte – an diesem Plot stimmt wirklich alles! Leider setzt der Regisseur Luc Besson viel daran, dass »Lucy« schon beim Verlassen des Kinos in Vergessenheit gerät und man sich eher über den Song von Damon Albarn im Abspann unterhält als über die als philosophische Finessen präsentierten Unwahrheiten des Films. Johannsson spielt gekonnt, gewandt und mit allen Kräften – muss sie auch, denn im Laufe der Geschichte gelingt es ihr, immer größere Teile ihres Oberstübchens zu aktivieren. Sie wird also klüger als alle anderen Menschen, die bekanntlich, so will es der Irrglaube, lediglich zehn Prozent ihres Hirns nutzen. Sie weiß alles und kann noch viel mehr: sich eilig durch die Zeit bewegen, die Gedanken anderer steuern und sich schließlich in Luft auflösen. Was zugleich der Clou sein soll: Die gemeinhin als Sexsymbol betrachtete Johansson verlässt ihren Körper und lässt einen USB-Stick zurück. Noch Fragen?   oko
Alternative im Netz
Horkheimer. Man kann ja nicht immer nur auf den Websites von Gala und Fisch und Fang rumhängen. Seit dieser Woche gibt es eine Alternative. Weil das Papier, insbesondere aus den Jahren zwischen 1920 und 1950, bereits drohte, zu Staub zu zerfallen, entschied Mathias Jehn, Leiter des Archivzentrums der Frankfurter Universitätsbibliothek, den Nachlass des Sozialphilosophen Max Horkheimer zu digitalisieren. Rund 250 000 Dokumente werden der Öffentlichkeit zugänglich, dazu zählen mehrere Tausend teilweise unveröffentlichte Briefe, etwa die Korrespondenzen mit Theodor W. Adorno, Walter Benjamin und anderen Vertretern der Kritischen Theorie, sowie sämtliche Manuskript- und Entwurfsseiten Horkheimers, von seinen frühen Schriften in den zwanziger Jahren bis hin zu Vorträgen und Interviews aus den Siebzigern. Horkheimer war ein wichtiger Theoretiker der Frankfurter Schule und leitete das Institut für Sozialforschung. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil war er von 1951 bis 1953 Rektor der Universität.   oko
Im Kaufrausch
Schallplattensammlung. Der Kaufrausch setzte ein, als er sich von seiner Frau trennte. »Vielleicht ist es passiert, weil ich alleine war«, sagte der 62jährige Brasilianer Zero Freitas der New York Times. Er kann nicht mehr aufhören und will einfach alle Schallplatten der Welt in seinen Besitz bringen. »Ich mache seit 40 Jahren eine Therapie, um mir das selbst zu erklären.« Sammlungen werden aufgekauft, Schallplatten tonnenweise angeliefert, mehrere Leute arbeiten unermüdlich daran, alles sorgsam zu archivieren. »Es ist sehr wichtig, diese Musik zu erhalten.« Dem kann man sich nur anschließen.    oko