The Smiths in DIY

Carson Cox und David Vassalotti aus Tampa, Florida, wollten Musik machen, die sich von der in ihrem Umfeld, der Hardcore-Szene, unterscheiden sollte. 2009 gründeten sie deshalb Merchandise, eine Band, die zunächst ausschließlich im Underground wahrgenommen wurde. Erst mit der Veröffentlichung ­ihres Albums »Children of Desire« 2012 und ihrer Entwicklung vom Noise zum Pop wurde ihnen größere Aufmerksamkeit zuteil.
An der kritischen Haltung der Bandmitglieder dem Musikbetrieb gegenüber hatte sich nichts verändert. Merchandise haben sich nicht nur nach dem gleichnamigen Song von Fugazi benannt, Cox und Vassalotti teilen auch die antikommerzielle Position der Band aus Washington, D. C. Seit ihrer Gründung sind Merchan­dise ständig auf Tour gewesen, die Anzahl der Bandmitglieder ist genauso gewachsen wie die Größe des Publikums. Hinsichtlich ihrer Karriere stellt das neue Album einen vorläufigen Höhepunkt dar: »After the End« erscheint auf 4AD Records, für die Band sicherlich ein verdienter Ritterschlag.
Die Progressivität der Band vermisst man auf »After the End« dennoch, das Album ist ihr bislang geschliffenstes. Wer sich aber darauf einlässt, dass Merchandise sich am Pop der Achtziger orientieren, wird die Größe der Songs erkennen. Die Band reiht sich mit ihrem Sound fast problemlos neben The Smiths, Blondie und Tears For Fears ein. Verbunden mit der noch immer erkennbaren DIY-Haltung ergibt sich so eine wohl einzigartige Kombination.

Merchandise: After The End (4AD/Indigo)