Auszug aus: »Das neue Wörterbuch des Teufels«

Des Teufels neues Lexikon

Einblicke in richard schuberths polemisches Bedeutungswörterbuch – von Arschloch bis Zypresse.

Allwissender Erzähler: Der Buhmann der belletristischen Literatur, weil er der Leserschaft keinen Raum für die Phantasie lässt, die sie nicht mehr besitzt.
Aphorismus: Physiotherapie zur Heilung von geistigen Haltungsschäden. Wie ein Schmetterling umflattert der Aphorismus den Erkenntnisapparat des Menschen und foppt dessen starre Haltungen, Standpunkte und Positionen. Diesem gelingt es zwar nicht, des Schmetterlings habhaft zu werden, beim Versuch aber wird er geistig flexibler.
Araber: Der Lieblingssemit aller Antisemiten.
Armutsbekämpfung: Brot für die Armen, damit sie uns den Kuchen nicht wegessen.
Arschloch: Tunnel, in den die Karriereleiter führt und an dessen Ende es kein Licht gibt.
ausgeglichen: Eigenschaft, welche den Verlust der Eigenschaften anzeigt; das Glätten aller Verwerfungen, Widerstände und Buckel unseres Bewusstseins, damit sich der freie Verkehr der Waren und Meinungen ohne Reifenplatzer über uns wälzen kann. Du wirkst viel ausgeglichener als früher – so begrüßen unsere Freunde auch uns dereinst triumphierend im Reich der platten und geplätteten Seelen.
Außenseiter: Jemand, der die Außenseiten unserer Gefängnisse kennt und den wir deshalb nie und nimmer reinlassen dürfen.
Bauchtanz: Tanz, mit dem vollschlanke europäische Hausfrauen orientalische Männer in den religiösen Fundamentalismus treiben.
Betroffenheit: Feiler Gefühlsfummel derer, die es nicht betrifft.
Bildungskanon: Kloster, in das man die Wissbegierigen so früh wie möglich von den Abenteuergründen der Erkenntnis und den Blumenwiesen der Weisheit wegsperrt.
Blutrache: Geniale Methode TV-loser Gesellschaften, dem Stumpfsinn des Landlebens Stolz und Tragik abzutrotzen.
Cannabis: Völlig überschätzte Droge, deren Bedenklichkeit allein darin liegt, dass ihre Harm­losigkeit auf ihre User abfärbt. Eine leichte Cannabisvergiftung zeigt sich in blödem Grinsen, eine mittelschwere in grundlosem Kichern, eine schwere jedoch – und ab dann sind bleibende Schäden nicht auszuschließen – im Absondern kalauernder Experimentallyrik.
Celebrity: In buntes Zeitungspapier gewickeltes und blitzlichterhitztes Gammelfleisch, das den kleinen Würstchen die Illusion des unverwursteten Lebens vermitteln soll.
Chancengleichheit: Forderung der Reformpolitik, die Windhunde beim Wettrennen um die Trophäen des Lebens nicht mehr früher als die Schildkröten starten zu lassen.
Cyber-Rebell: Romantischer Held des Internet­zeitalters. Die Hacker und Cracker entern als Piraten unserer Tage die Netzwerke von Staaten, Konzernen und Geheimdiensten. In Wirklichkeit aber erledigen sie unbezahlte Wartungsarbeiten daran, weil sie deren Schwachstellen aufdecken und somit ihre Verbesserung forcieren. Und oft stellen diese subversiven Aktionen inoffizielle Bewerbungen bei eben jenen Institu­tionen dar, wo die Cyber-Rebellen fortan die Netzsicherheit garantieren oder die Netze konkurrierender Machtblöcke hacken und cracken. Das ist nicht besonders neu. Robin Hood zum Beispiel verdankt sein romantisches Image allein seiner Geliebten Marion. Denn nur durch Vergiftung konnte sie seinen Aufstieg vom Sozialrebell zum Steuerpächter des Sheriffs von Nottingham rechtzeitig verhindern.
Cyborg: Mischung aus Mensch und Maschine und erstrebenswertes Vorbild aller Arbeits- und Konsumptionsmaschinen, die sich zwar Menschen nennen, aber, dieser Täuschung insgeheim bewusst, nach den menschlichen Anteilen des Cyborg sehnen.
Dalai Lama: Sympathischer Schelm und Besitzer der weltweit größten Hotelaschenbechersammlung, der das erbliche Amt, die Tibeter zu knechten, vernünftigerweise den Chinesen überließ, um sich ganz seinen privaten Leidenschaften zu widmen: bezahlten Vortragsreisen und dem Sammeln von Hotelaschenbechern, die sich im Garten seiner Villa in Darjeeling schon pagodenweise stapeln sollen. Da er vom Dach der Welt kommt, verehrt ihn diese als Spezialisten für den größten Dachschaden der Welt: die Spiritualität.
Le dernier cri: Das leerste aller Versprechen.
Ehe: Die einzige gesellschaftlich akzeptierte Form der Asexualität.
Einfamilienhaus: Postviktorianisches Spukschloss.
Eltern: Lästige Mitbewohner, die uns ihre Liebe aufdrängen, um damit die unsere zu erzwingen, weil sie sich und einander zu wenig lieben.
Embedded journalists: Reporter, die mit der kämpfenden Truppe mitziehen und folglich den geringsten Überblick über das Kampfgeschehen haben. Besonders häufig werden embedded journalists Opfer des sogenannten friendly fire, was vermutlich auf ihre Unart zurückzuführen ist, die Soldaten im Feld, um überhaupt etwas zu berichten zu haben, nach ihrem aktuellen Befinden zu fragen.
Empörung: Der Knallkörper unter den Waffen der Revolte.
Europa:
1. In der Mythologie: eine asiatische Königstochter, die von einem griechischen Stier vergewaltigt wurde.
2. In der Realität: ein Ochse, der versucht, die nichteuropäische Welt zu vergewaltigen, und seinen Nachteil gegenüber den Stieren USA und China mit der Respektierung der Menschenrechte rechtfertigt, auf die er das Copyright beansprucht, weil er es war, an dem diese in Form seiner Kastration erstmals angewandt wurden.
Feste Zweierbeziehung: Die Flucht in ein warmes Nest, um das Fliegen zu verlernen.
Feta: Bulgarischer Schafskäse, auf dessen Verpackung ein türkischer Hirte neben der griechischen Fahne grinst.
Fettleibiger: Ein von Natur aus zu Korpulenz und Übersensibilität neigender Mensch, der sich aus Kummer über das bloß nett gemeinte Attribut fette Sau fettgehungert hat.
Frauenversteher: Loser, die glauben, Zuhören und Rechtgeben gingen als Vorspiel durch.
Freitod: Ebenso verzweifelte wie mutige letzte Tat derer, die keinen Ausweg mehr fanden; und Beschämung all der Zufriedenen, die nie einen gesucht haben.
Geburt: Die Mutter aller gewaltsamen Delogierungen.
Gemeinschaft: Zusammenrottung von Menschen, die nichts Interessanteres zu teilen haben als eine Identität.
Gesellschaftswissenschaftler: Subalterner Straßenräuber, der Erkenntnisse über die soziale Realität klaut und vor der Öffentlichkeit in seinen Räuberhöhlen, den Akademien, versteckt.
Herrschaftsfreier Diskurs: Kommunikationsethischer Imperativ, der erstmals in der Geschichte der geistigen Auseinandersetzung gewährleisten soll, dass sich die Argumente des eloquenten, sympathischen Großmauls gegen die des klugen Stotterers mit dem fetten Scheitel auf faire Weise durchsetzen.
homophob: Sich seiner eigenen latenten Homosexualität noch nicht bewusst, aber in Gesellschaft von Gleichgearteten bereits neugierig den Körperkontakt mit bekennenden Schwulen suchend, indem man diese zusammenschlägt.
Hypochonder: Jemand, der sich anmaßt, an Krankheiten zu leiden, die sich nicht einmal die Medizin noch eingebildet hat.
Individualität: Jene kurze, aber glückliche Mustang-Phase in der Geschichte der Menschen, als einige von ihnen aus den Ställen von Religion und Kollektivzwang entwischt und noch nicht von den Zureitern der Unterhaltung und des Konsums eingefangen waren.
intellektuell: Bezeichnet die kreative Fähigkeit, um die eigene Trivialität bunte Fassaden aus den Legosteinchen der gehobenen Schulbildung hochzuziehen.
Intimpiercing: Metallene Erkennungsmarke im Genitalbereich, um zumindest dort unverwechselbar zu sein.
Israel: Staat, mit dem die Juden endgültig bewiesen haben, dass sie aus ihrer leidvollen Geschichte nichts gelernt haben, angesichts der Diskriminierung, welche die Minderheit der Selbstmordattentäter durch sie erfährt.
Jolie, Angelina: Vorauseilender Gehorsam der Natur gegenüber der Ästhetik der Computeranimation.
Katholik: Christlicher Hedonist, der die Idee der Sünde kultiviert hat, um den Reiz ihrer Übertretung genießen zu können, im Gegensatz zum Protestanten, der das alles ernst nimmt.
Der Katholik hat Spaß an Sex, Mord und Verschwendung, nicht obwohl, sondern weil es ihm seine Religion verbietet, während der Protestant, füchsisch schlau und ochsisch leidenschaftslos, seine Lieblingssünde, das Geldscheffeln, zur Haupttugend gemacht hat und mangels Interesse nichts riskiert bei der Vermeidung der restlichen Sünden.
Ketchup: Der Daniel Glattauer unter den Tomatenprodukten.
Kinderschänder: Bestie in Menschengestalt, die das gesunde Volksempfinden am liebsten totficken würde.
Konsens: Bett, in das sich die Selbstüberschätzung der Unwissenden mit der Selbstunterschätzung der Wissenden legt, um es auch diesen ordentlich zu besorgen.
Kreuzworträtsel: Geometrisch angelegte Müllhalde des Faktenwissens.
Kruzifix: Christliches Symbol, das Gläubige immer daran gemahnen soll, welches Ende Weltverbesserern blüht.
Kulturhauptstadt: Ein weiteres trauriges Indiz dafür, dass die Menschheit nicht dazulernt: ein Titel, der jedes Jahr einer anderen europäischen Stadt aberkannt wird.
Kurator: Pilzbefall der Kunst.
Kurzweil: Langeweile auf meiner Wellenlänge.
Lebensabschnittspartner: Mensch, der einem ein Stück vom Leben abgeschnitten hat.
Liebeslied: Polyestergefertigtes Lied, das die schönste Sache der Welt besingt und die Seelen der Menschen erwärmt, am meisten die von Mördern, Vergewaltigern und Investmentbankern, die wirklich Liebender aber erstaunlich kalt lässt.
Literaturkritik: Meinungsbildende Instanz, die an ihrem eigenen Maß die Sprachkunst misst, indem sie das Schlechte tadelt, das Gute nicht begreift und das Mittelmaß vergötzt.
Magischer Realismus: Filmgenre, in welchem vorzüglich randständige Menschen mit Poesie­schleim überzogen werden, um sich hernach an deren Wetlook zu begeilen.
Matriarchat: Gesellschaftssystem, in welchem es – im Gegensatz zum Patriarchat – die Mütter sind, die den Söhnen vorschreiben, wie die Töchter am besten auszubeuten seien.
Mauerblümchen: Unscheinbare Pflanze, die sich darum grämt, wieder nicht abgerissen und in einer lieblosen Vase verdorrt zu sein.
Meinungsträger: Schnäppchenjäger beim saisonalen Abverkauf des Bildungsramschs.
Missionar: Altpolynesisches Nationalgericht. Je weniger die Hauptzutat den Sünden des Fleisches erlegen ist, desto besser mundet dieses und umso weniger muss es gebeizt werden.
Missverständnis: Die Ursache jeglicher sozialen Disharmonie als auch ihres Gegenteils.
Mitleidsex: Erniedrigendste Form des Geschlechtsverkehrs, wenn mit anderen, und ehrlichste, wenn mit sich selbst getrieben.
Mitmenschlichkeit: Die wunderbare Selbstlosigkeit, die uns dazu befähigt, im Kannibalenkessel während des Garvorgangs unterzutauchen, um auch die Leidensgenossen unter unseren Füßen ein Weilchen nach Luft schnappen zu lassen. Der mitmenschliche Mitmensch vergisst im Mitmenschlichkeitsrausch jedoch, dass man auch aus dem Kessel kriechen, ihn umwerfen und dem Kannibalen eins vor den Latz knallen könnte. Doch das rangiert auf der Mitmenschlichkeitsskala nicht besonders hoch. Lieber gut, aber gut durchgekocht als ausgekocht, aber gerecht.
Mordsspaß: Wesensmerkmal und einziges Beispiel deutschen Humors.
Mundgeruch: Morgendlicher Moderdunst, der sich zumeist schon nach dem ersten Jahr einer festen Zweierbeziehung übers gemeinsame Bett breitet und gespenstisch von deren Ende kündet.
Must-have: Das absolute No-go von heute Abend.
Nachwelt: Verehrer verblichener Außenseiter und Missachter der verbleichenden.
Naidoo, Xavier: Der Mann, der deutschem Winterschlussverkauf den Soul wiedergab.
Nationalität: Tierärztliche Marke, an der sich erkennen lässt, in welchem Stall man gehalten wird.
Neoliberalismus: Vorherrschende Wirtschafts-, Denk- und Bewusstseinsform, die auf einer klitzekleinen Modifikation der christlichen ­Escha­tologie beruht: Die Ersten werden die Ersten sein, die Letzten das Letzte.
Nonnen: Bleiche Frauen im Tschador, die allesamt mit einem israelitischen Popstar verhei­ratet sind, der sich schon vor zweitausend Jahren kreuzigen ließ, um nicht die Ehe mit ihnen vollziehen zu müssen.
Nostalgie: Der krankhafte Wunsch, dass alles wieder so werde, wie es noch nie war.
Der Nostalgiker gleicht einem Autofahrer, der sich im Angesicht der Wand, gegen die er gerade prallt, nach der Landschaft auf dem Weg zum Unfallort sehnt, die ihn nie interessiert hat.
Offline: Das Sibirien des Internetzeitalters.
Olivenöl: Die Ursache des langen Lebens der Kreter und des frühen Todes der Spanier.
One-Night-Stand: Im Idealfall: einmaliger Austausch von Körpersäften ohne Austausch von Telefonnummern und Eitelkeiten.
Originalität: Als limited edition auf den Markt geworfene Makulatur der Massenproduktion.
Palästinenserpolitik: Die Trockenerbse in der Agitationsrassel des Antisemitismus.
Penislänge: Die Messlatte männlichen Selbstwerts. In den Augen der Frauen ist die männliche Sorge um die Länge des Schwengels mindestens so lächerlich wie ein zu kurzer.
Plagiat: Mist, der nicht auf dem eigenen Mist gewachsen ist.
Politik: Im Kasperletheater namens Demokratie die Handpuppe des Big Business, deren Funktion es ist, das Wahlvolk zu berauben und dabei bei Laune zu halten sowie öffentliches in privates Vermögen umzuwandeln. Wird das Spiel zu offensichtlich, lässt der freie Markt diese in Vorwahlzeiten auch mal ein paar Schritte allein über die Bühne torkeln und markige Phrasen von Kapitalbesteuerung lallen, wohl wissend, wo im Püppchen das Loch für seine invisible hand (Adam Smith) ist.
Polkappenschmelze: Striptease der Natur, durch den sie sich in grenzenloser Großzügigkeit ihrer unwirtlichen Eisschichten entblößt, um den geschäftstüchtigeren unter den Nationen auch die letzten Vorräte ihrer fossilen Brennstoffe darzubieten.
Populist: Ein notorisch adoleszierender Charismatiker, der den adoleszentesten Teil der Gesellschaft, die sogenannte Mehrheit, verhöhnt, indem er sie ernst nimmt.
Pornoschriftstellerin: Autorin, die den gehobenen Literaturmarkt mit weiblicher Derbheit kitzelt und damit hohe Einkünfte erzielt. Wer aber meint, dass das billige Berechnung sei, hat keine Ahnung von dem hohen Preis, den sie dafür zahlen muss: Exklusivinterviews mit den alternden, notgeilen Chefredakteuren der Kulturressorts.
Positives Denken: Der unerschütterliche Glaube daran, dass das zu drei Vierteln leere Glas halb voll sei.
Posting-Forum: Ort, der von Online-Redaktionen als Agora der diskursiven Demokratie eröffnet und vom Meinungs-Mob gestürmt wurde, wo er alles, was sein Niveau übersteigt, vergewaltigt, wo das Ressentiment grinsend sein Häufchen und die Dummheit dermaßen enthemmt den Vogerltanz macht, als wäre sie je gehemmt worden.
Princip, Gavrilo: Früher Märtyrer der Ökobewegung, der dem Tiermörder Franz Ferdinand das Handwerk legte, ehe der auch das 274 512. Wildtier seiner Jägerlaufbahn massakrieren konnte.
Psychotherapie: Heilung durch übertriebene Beschäftigung mit dem unentwirrbaren Chaos der Seele, indem man ihr eine fiktive Ordnung aufdrängt, an der sich in Hinkunft besser leiden lässt. Dabei ist der Abbau von seelischen Störungen mitunter gefährlicher als der von Erz und Kohle unter Tag. Denn Psychotherapeut und Patient schaben bei der Therapie gemeinsam oberflächliche Neurosen von der Seele, was die gefährlicheren, tiefer sitzenden freisetzt, welche von jenen wie von einem Schutzmantel umschlossen und isoliert waren.
Quargel: Das einzige Lebensmittel, das beim Abverkauf von sich behaupten darf: Ware abgelaufen, aber stinkt noch ordentlich.
Rating-Agentur: Der einzig legitime Nachfolger von Gott, Jahwe, Allah, doch tausendmal mächtiger ist dieser neue Gott – und er ist kein liebender, er ist ein strafender Gott. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern lässt er sich aber von den Profiteuren der von ihm verursachten Heuschreckenplagen zum Golfspielen auf den abgeästen Wiesen einladen.
reich: Ambitioniert genug, nicht von der Notstandshilfe, sondern von deren Beziehern zu leben.
Rektor: Die einzige Chefposition, deren Titel zugibt, durch welche Kanäle sie erworben wurde.
Running Sushi: Art der Verköstigung, die in ­Japan entwickelt wurde, um die Fließbandarbeiter der großen Industriebetriebe auch in der Mittagspause bei Laune zu halten.
Scheinehe: Die einzige funktionierende Form der Ehe.
Schublade: Endlagerstätte der Werke jener Dichter und Denker, die in keine Schublade passen.
Selbstoptimierung: Bezeichnet die Fähigkeit der Zitrone, ihren potentiellen Konsumenten zuliebe nicht nur den denkbar höchsten Vitamingehalt zu entwickeln, sondern sich gleich auch selbst auszupressen.
Selbstverwirklichung: Der Versuch von Aquariumsfischen, sich durch Kurse in Hinterglasmalerei über ihr Los hinwegzutäuschen.
Sikh: Ein indischer Zeitungsverkäufer, der den Zeitungsvertrieb betrügt, indem er ein Hundertstel des Betrages, um den der Zeitungsvertrieb ihn betrügt, in Bart und Turban versteckt.
Sloterdijk, Peter: Die Vanessa Mae der deutschen Philosophie.
Sodomie: Vergewaltigung eines Lebewesens, das so viel Geschmack besitzt, nie im Leben freiwillig mit einem ins Bett zu gehen. Noch ist der gerechte Volkszorn zu blind, die homosexuelle und pädophile Sodomie härter zu ahnden als Heterosodomie und bei Dackelsex aus Liebe für mildernde Umstände zu plädieren.
Softie: Im Frotteepyjama versteckter Macho, der Frauen a priori verdächtigt, seinesgleichen ohnehin früher oder später mit bekennenden Machos zu betrügen, was er mittels passiver Aggression und emotionaler Erpressung auch stets erreicht.
Spekulantentum: Das böse Geschwür des Kapitalismus, von welchem dieser sich nach jeder Krise durch ethische Notoperationen trennen will und das sofort nachwächst und nichts anderes ist als ein Muttermal, welches seit seiner Geburt seine Fratze ziert.
Standpunkt: Jener Punkt, in den die Standarte der Ignoranz geschlagen wird.
Starkult: Der Beweis, dass mit dem Bedeutungsverlust der Religion das Bedürfnis der Erniedrigten, einzelne Auserwählte (statt sich selbst) zu erhöhen, keineswegs an Bedeutung verloren hat. Die religiöse Notdurft wurde bloß verlagert und wird selbst bei eingestandener Areligiosität nun an jedem Ort verrichtet (auch an heiligen). Vielleicht sollte der Atheismus seine Prämissen neu überdenken: In Anbetracht der übelriechenden Ubiquität magischer Praktiken sowie des Glaubens – des Glaubens an Celebrities, an wissenschaftliche Theorien, an Che Guevara, das Nulldefizit, den freien wie den regulierten freien Markt, die Schul- wie die Alternativmedizin, das Vitamin C, die Facebook-Revolution, das Olivenöl, die Nation, Steve Jobs und das iPhone, die Psychoanalyse, die Kultur, die Diskurse der Kunst, den Underground, das Forum Alpbach, das Subjekt und so weiter und so fort, in Anbetracht all dessen also, was den Menschen zum Animal irrationale, zum Homo insapiens, kurzum: hässlich und unsexy macht, sollte man erwägen, ob dieser Gott nicht doch eine ganz brauchbare, weil zentralisierte Mülldeponie zur Abfuhr ­religiöser Bedürfnisse war.
Sterbehilfe: Tötung auf Wunsch des Patienten, nachdem man ihm mit subtilen Mitteln nahe­gelegt hat, den eigenen Tod zu wünschen.
Straßenräuber: Polizist, der einem Bettler die Tageslosung abknöpft.
Streicheleinheit: Zärtlichkeit, rationiert, um den Zehnuhrtermin nicht zu versäumen.
Stringtanga: Höchstes evolutives Entwicklungsstadium des Slips, eine Art Mimikry, bei der die Textilie die Bremsspur verschwinden lässt, indem sie mit ihr identisch wird.
Tabubruch: Künstlerisches Mittel von lachhafter Harmlosigkeit. Die Tabubrecher von heute klopfen an den offenen Türen, die sie einrennen, sogar an.
Tradition: … ist nicht die Anbetung der Asche, sondern des künstlichen Feuers im Elektrokamin.
Traumprinz: Jener ideale Partner, den es angeblich ja doch nicht gibt. Eine Fehlannahme, wie neueste Erkenntnisse zeigen: Es gibt ihn. Aber ihr kriegt mich nicht!
Twitter: Gradueller Fortschritt in der Evolution sozialer Netzwerke, der sich der Einsicht, einander nichts zu sagen zu haben, mit der Beschränkung auf 140 Zeichen schon vielversprechend nähert.
Überlegenheit: Unterlegenheit in Plateauschuhen.
Übertreibung: Vorwurf, mit dem die Untertreiber sich die Wahrheit verbitten.
Umweltzerstörung: Der endgültige Beweis, dass der Mensch die Dornenkrone der Schöpfung ist.
Unbehagen: Betriebsstörendes Gefühl, dem sofort der Fauteuil der Behaglichkeit unter den Hintern geschoben werden muss, damit es sich nicht zu einer Erkenntnis auswächst.
Urban Gardening: Widerstandsbewegung der reichen Städte des Nordens, deren gesamtes Selbstverständnis auf der falschen Wiedergabe eines Zitats Martin Luthers beruht: Und könnte ich verhindern, dass morgen die Welt untergeht, würde ich stattdessen heute noch ein Bäumchen pflanzen.
Vampirfilm: Horrorfilmgattung, die halbtoten Zusehern gruseliges Behagen dadurch verschafft, dass Untote Lebenden das Leben aussaugen.
Vaterland: Alter Egoist, der seine Kinder für sich sterben lässt. Besäße er einen letzten Rest an Anstand, würde er für seine Kinder sterben.
Veganismus: Spielart des Vegetarismus, die völlig auf den Verzehr tierischer Produkte verzichtet. Besonders ermutigt wurden ihre Anhänger durch den grauenvollen Märtyrertod von deren Begründer Donald Watson, den dieser im brasilianischen Urwald fand, als er ein Papageienei aus dem Rachen einer fleischfressenden Pflanze retten wollte.
Verbitterung: Angemessene seelische Reaktion von Menschen, die sich über die Versalzung ihrer Lebenssuppe nicht durch Beigabe von künstlichem Süßstoff hinwegtäuschen lassen.
Vernetztes Denken: Denken, das sich kaum mehr bewegen kann, weil es sich in einem Netz verfangen hat.
Visionen: Halluzinationen, welche das Feuilleton von Politikern einzufordern nicht müde wird, als wäre deren Politik schon in nüchternem Zustand nicht durchgeknallt genug.
Wahlbetrug: Der Betrug deiner Wahl.
Wahn: Sammelbezeichnung für jene seelischen Kakophonien, die nicht zum guten Ton gehören.
Wahrheitsliebe: Mangel an sozialer Intelligenz.
Wein & Literatur: Mischfutter im Schweinekoben, der sich Kultur nennt, in das die Kostgänger des Geistes, die gebildeten Sinnesmenschen, ihre Rüssel tunken, um mit oenologischem Schmatzen lautstark zu bekunden, auch das Wort auf Frucht und Säure testen zu können. Darauf folgt das sinnliche Klingen der Gläser, die Ahs und Ohs, das frivole Lächeln der Reiki-Lehrerin zur unverstandenen Anspielung und das glückselige Nicken der anderen Nickelbrillenschwarzrollis. Aber siehe da, die Synästhetik des Runterschluckens von Alk und Lit ist vollauf gelungen: Zeugnisse für Weinseminare kann man sich bereits auf der Germanistik anrechnen lassen, Rotweine haben längst eine Bernhard-Nase und sind genauso schwer im Abgang wie er, und immer öfter vernimmt man an den Ladentischen der Kulturställe Bestellungen wie: »Drei Bouteillen vom 2005er-Kehlmann bitte, und einer dieser leichten Cuvées aus Glattauer und Glavinic. Und haben Sie noch den neuesten Krimi vom Jurtschitsch aus Langenlois? … Keine Kreditkarte? … Schatz, hast du noch so viel in bar? … Geh, sein S’ so lieb und kellern S’ mir das Buch bis zur nächsten Verkostung ein, gel … «
Wellness: Menschen das ihnen geklaute Behagen als Ware wieder andrehen.
Weltschmerz: Leiden an seelischer Obdachlosigkeit, das sofort verfliegt, sobald man sich die Miete nicht mehr leisten kann.
Winnetou: Der Deutschen Lieblingsausländer. Schon in den sechziger Jahren wollten ihn Mütter als Schwiegersohn und Väter ihren Töchtern ausspannen. Wären bloß alle Ausländer wie er – es gäbe nur positive Asylbescheide. Aber, sagt Häuptling Springender Punkt, Winnetou würde nie und nimmer um Asyl ansuchen, weil er ein verantwortungsvoller Ausländer ist, der nicht auf Schakalspfoten nächtens in bessere Jagdgründe schleicht, sondern im Apachenland bleibt und von dort aus seine Weltbürgerpflicht abstattet: den kulturlosen Amis Feuer unterm Arsch zu machen.
Zionismus: Der Nationalismus der Spaßverderber. Jahrhundertelang haben wir sie bespuckt, ermordet und vertrieben, weil sie uns durch ihre Wurzellosigkeit ein ständiges Memento der Pathologie unserer Bodenständigkeit waren, und dann schlugen sie dort unten im Morgenland selbst Wurzeln. Diese Menschen sind völlig unfähig, aus den Fehlern ihrer Mörder zu lernen, und haben somit jegliche moralische Autorität verspielt.
An den Opfern unserer nationalen Perversionen also ahnden wir diese. Einmal Sündenbock, immer Sündenbock. Aber gebt uns noch eine Chance. Lasst uns die Fließbandvernichtung von sechs Millionen Juden wiedergutmachen, indem wir wenigstens die Araber vor den Überlebenden schützen.
Zwitschern: Das Angstgeschrei der Vögel, von romantischen Wanderern zum Soundtrack ­ihrer Naturfreude erkoren.
Zypressen: Bewohner der Republik Zypern, die bis zum Rettungspaket der EU im Jahr 2013 Zyprioten hießen.

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Streber und Störenfried
Erinnern wir uns zurück. In jeder Klasse gab es sie. Den Liebling der Lehrer und den Störenfried. Weiblich oder männlich. Einzeln oder in Gruppen. Da waren zunächst die Vorzugsschüler, oft wurden sie zu Klassensprechern gewählt, seriöse junge Männer und Frauen, die sich kraft ihres Bedürfnisses, möglichst schnell erwachsen zu wirken, pflichtbeflissen auf die Bahnen begaben, die das Schulsystem für sie vorgezogen hatte. Ihre uns widerwärtige Vernünftigkeit war der Kniefall vor einer integrativen Vernunft, die mit den Streicheleinheiten der Konformierung lockte. Oft waren das recht gebildete junge Menschen, ernst und gar nicht unsympathisch. Was am meisten an ihnen störte, war ihre beinahe aggressive Konstruktivität; sie trugen stets die Verantwortung des Jungchristen als Gloriole herum, die sie täglich vor dem Einschlafen wie nach dem Aufwachen blankpolierten.
Oft stellten auch sie die falsche Ordnung der Welt in Frage, beim Redewettbewerb und bei der Diskussion zum Beispiel. Dabei erfüllten sie aber die Funktion, mit dem verordneten Phrasenkatalog und ethischer Verbindlichkeit jene Grenze knapp links von der Mitte zu markieren, deren Überschreiten dann als verschroben, extrem und unseriös gebrandmarkt würde.
Nie schlugen sie über die Stränge, ihr ganzes Streben strebte zur Mitte, zum Kompromiss, zur Affirmation. Sie waren, ohne es zu wissen und ohne es zu wollen, Kapos der Nutzbar­machung. In ihnen kündigten sich, selbst und gerade wenn sie gesellschaftliches Engagement zeigten, der künftige Funktionsträger an: der leitende Angestellte, der Kulturfuzzi, der Uni-Prof, der Redakteur.
Die Störenfriede hingegen waren zumeist das, was man ihnen vorwarf: unreif, albern, destruktiv und gemein. In ihren zuweilen infan­tilen Provokationen erkannte man nicht selten bereits die Male rechter Verirrungen. Doch trotz allen Unfugs trugen sie jenen kleinen, aber fruchtbaren Keim der Anarchie in sich, der ­darin bestand, die Regeln des Systems nicht zu akzeptieren, denen sich die Streber in voraus­eilendem Gehorsam unterwarfen. Unter den richtigen klimatischen Bedingungen konnte dieser Keim dann über die bloße Verweigerung zur Infragestellung jener Regeln hinaussprießen, zu einer kritischen Vernunft vielleicht, die jenseits der Vernünftigkeit der Streber liegt.
Was aber hat das mit Aphorismen zu tun? Auch unter ihnen gibt es Streber und Störenfriede. Scheinbar Seriöse und scheinbar Unseriöse. Die in die Köpfe der Vernünftigen implantierte Matrix wiederholt auch hier die falschen Wertungen der Pubertät. Sie gibt der konstruktiven Lebensweisheit den Vorzug. Doch sobald die durch eine dialektische Bewegung verzerrt wird, lässt sie uns auch darin wieder das Gesicht des einstigen Störenfrieds aus der hintersten Bank erkennen. Bestenfalls werden solche Texte als originelle Übertreibungen und Sprachspiele ins Reich der Unterhaltung ab­getan und dort mit einiger Herablassung geschätzt, bloß nicht dürfen sie sich aufs Podium des konstruktiven Ernstes wagen. Dann bekommen die Securities übers Headset ihre Instruktionen.
Der Streber unter den Aphorismen ist die seriöse Lebensweisheit. Wie der Vorzugsschüler von dazumal prätendiert er Verantwortung und Tiefsinn, wenn er sich den existentiellen Fragen des Lebens stellt. Da gibt es kein Tändeln und Tänzeln, weder Chuzpe noch Provokation, einzig provoziert er bescheidwissendes ­Nicken, weil er den Leisetretern unter den Intellektuellen in die geistigen Chefetagen des Mittelmaßes hinableuchtet, die ihnen als Olymp des Denkbaren dünken. Doch nicht einmal dort traut er sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Salbungsvoll, aber ohne Scham stoßen solche Aphorismen bereits das Tor auf zum gravitätischen Feuilleton des stellvertretenden Chefredakteurs.
Ich will nicht leugnen, dass es bei den Strebern auch gute Sprüche geben kann, und obwohl die Störenfriede unter den Aphorismen nie zu Podiumsdiskussionen über den Weltenlauf eingeladen werden, ahnt der Leser schon, dass ich ihnen nicht nur den Vorzug gebe, sondern sie jenen für kaukasus-, ja, nangarparbathoch überlegen halte. Mehr noch: Neben seiner Funktion kunstvollerer Aufklärung gäbe sich der Störenfried-Aphorismus – ein böser, neckischer Affendämon mit Flügeln ist das – schon zufrieden mit seiner vorrangigen Lebensmission, die einzig in der Jagd, Verspottung und Vernichtung der Streber besteht. In der Welt des Aphorismus geht es nämlich zu wie bei Hieronymus Bosch: Dort wird mit großem Vergnügen gefoltert. Denn die Schmerzensschreie der Streber, wenn die Störenfriede ihnen zunächst die Lebensadern, sprich die Marionettenfäden kappen, die sie mit den Instanzen von Macht, Anerkennung und Subvention verbinden, und dann wie mit der Nagelklemme peu à peu die Heuchelei ihrer dummen Seriosität von den normierten Körpern zwicken, ist die schönste Musik in ihren Ohren. Sie können nie genug kriegen davon. Das ist ihr Zweck, das ist ihr Nutzen. Dass sie nebenbei das Denken auch noch auf originelle Weise von dessen verwalteten Bahnen runterlocken, ist ein nicht beabsichtigter Kollateraleffekt. So hat ­jeder was davon. Die Störenfriede haben ihren Spaß und wir unsere Einsicht davon.

Scarlet Pimpernel oder der polemische Text, wie er mir vorschwebt
Der ideale Text, wie er mir vorschwebt, beschwört weder das Gute, Schöne und Wahre, noch affirmiert er das Schlechte, Hässliche und Unwahre. Er weiß, dass die Einheit von Ersterem Illusion sein mag, doch die Einheit von Schlechtem und Unwahren ist es ganz und gar nicht, und ihren Pakt zu stören ist sein ganzer Zweck.
Eine Filmfigur, die mich schon als Kind faszinierte, war die des Scarlet Pimpernel. Zwar entstammt sie einem romantischen Trivialroman und ihre Sache ist die Rettung französischer Adeliger vor der Guillotine, also ein Produkt des Kitsches sowie eine Agentin des Feudalismus, doch das störte mich nicht, denn es war allein die Travestie dieser Figur, die mir gefiel: ein verwegener Abenteurer, Sir Percy Blakeney alias The Scarlet Pimpernel, der für die Sache, die er für richtig hält, sein Leben gefährdet, und daheim in England, um jeden Verdacht von sich zu lenken, als mal alberner, mal geistreicher, aber stets amüsanter Stutzer posiert, dem man solch Engagement nie zutraute. Oscar Wilde war der Erste, der die Maske des Stutzers nicht als Verkleidung seines intellektuellen Ernstes, sondern als dessen Werkzeug benutzte!
Der ideale polemische Text, wie er mir vorschwebt, funktioniert auf mehreren Ebenen. Als Instrument des Ernstes verwendet er Witz, den er als dritte Ebene seiner Vermählung von analytischem mit ästhetischem Anspruch, also von Wissenschaft und Kunst einzieht. Jede seiner sprachlichen Komponenten trägt Bedeutung, und er ist geladen mit dialektischer Elektrizität. Solch Text ist im Idealfall objektiv und subjektiv, heiter und ernst, gelassen und wütend, engagiert und distanziert, nüchtern und trunken, infantil und weise, liebevoll und böse. Sein Erkenntniswert vollzieht sich neben der sachlichen und sprachkompositorischen Ebene auch in der Travestie der Gesten, welche die konfektionierten Wahrnehmungsmuster des durchschnittlich verbildeten Intellektuellen beständig foppt. Kaum glaubt der den Autor gefasst zu haben, macht dieser im Text einen Pulcinellasprung zur Seite. Solch ein Text changiert zwischen anklagendem Ernst und der vergnüglichen Blasiertheit des Dandys, steigert sich auch mal in die donnergrollende Allegorienwut des psychopathischen Predigers, zwinkert dann mit Ironie und zerrt den Leser, nachdem der mit seinen Schemata der Interpretation Schiffbruch erlitten hat, ins Rettungsboot, wo dieser – endlich schutzlos – dem sprachgewaltigen Staccato einer kritischen Vernunft ausgeliefert ist. Als leise Pointe aber wagt der Text im letzten Satz vielleicht einen klitzekleinen Seitensprung in heiteren Unernst und beschert sich selbst somit ein stumpfes Ende. Was wäre das für Wetterleuchten der Kontraste! Aber da niemand bereit ist, mir solche Texte zu bescheren, werde ich sie wohl selber schreiben müssen.

Richard Schuberth, 1968 in Ybbs/Donau geboren, ist freier Autor. In diesem Jahr ist im Wiener Klever-Verlag von ihm »Das neue Wörterbuch des Teufels« erschienen, das an Ambrose Bierces »Des Teufels Wörterbuch« und Gustave Flauberts »Enzyklopädie der menschlichen Dummheit« anknüpft und aus dem die hier veröffentlichten Auszüge stammen. 2014 ist auch sein Drama »Frontex – Keiner kommt hier lebend rein« im Drava-Verlag veröffentlicht worden, 2015 soll bei Zolnay der Roman »Chronik einer fröhlichen Verschwörung« herauskommen.