Die Reaktion

Der Text »Sex, Objekte und Videos«, in dem Claire Horst das Buch »Pornland. Wie die Pornoindustrie uns unserer Sexualität beraubt« von Gail Dines bespricht, hat unsere Leserin Christina K. verärgert. In einer Email ließ sie uns wissen, dass sie »tierisch sauer« sei. »Dass ich eine Zeitung aufschlage und nicht darüber entscheiden kann, ob ich mir nackte Menschen in Sexposen anschauen möchte, ist eine Frechheit. Von mir aus können Menschen, die diese Bedürfnisse haben, ihren komischen Lüsten frönen, wenn sich das in dem von Claire Horst dargestellten sogenannten herrschaftsfreien Raum abspielt, aber ich möchte damit nicht belästigt werden. Die größte Unverschämtheit überhaupt bei der ganzen Debatte um Pornographie ist doch, dass mir die Entscheidung darüber abgenommen wird, ob ich derlei Bilder betrachten möchte oder nicht. Diese kollektive Gafferwut kotzt mich an. Her mit dem Privaten!« Zum Text »Der Krieg der Könige« von Jörn Schulz schreibt Franz A. in einem Leserbrief: »Der besorgte Politberater Jörn Schulz wendet sich an die Damen und Herren in den Führungsetagen der westlichen Staatsmächte, um sie von ihrer verhängnisvollen Außenpolitik im Nahen Osten abzubringen, indem er als Aufklärer an deren Vernunft appelliert (…) Beherzigen werden die westlichen Staatsfrauen und Staatsmänner die aufklärerische Politberatung des Jörn Schulz allerdings nicht. Denn dessen mahnende Worte basieren auf der Prämisse, dass Demokratie und Menschenrechte im Zentrum der Nahost-Politik der Regierungen des Westens stehen. Wenn das der Fall wäre, verböte sich die Kooperation mit den Golfmonarchen und der türkischen Regierung. Dass aber die westlichen Demokratien im Nahen Osten mit Staatsmächten kooperieren, die Demokratie und Menschenrechte missachten, hat seinen Grund in der interessegeleiteten Geopolitik der Marktwirtschaftsdemokratien.«