Die Reaktion

Zu der Besprechung von Lutz Seilers Roman »Kruso« (41/2014) erreichte uns diese E-Mail von Holger K.: »Danke für die Rezension zu »Kruso«. Es kommt schon selten genug vor, dass sich Autoren den End-Achtzigern in der DDR aus neutraler Sicht oder mit Seitenblick nähern. Daher freue ich mich, dass trotz Finnland-Schwerpunkts der Roman von Lutz Seiler ausgewählt wurde. Aber … 1. Auf Hiddensee gibt es keine Kreidefelsen. 2. ›Dennoch weiß jeder, dass es von Hiddensee zur dänischen Insel Møn nur 50 Kilometer sind. Dass dieser verträumte (…) aufgrund seiner geographischen Lage ein Magnet für Republikflüchtlinge ist, liegt auf der Hand.‹ Ich wusste das nicht mit den 50 Kilometern. Auch wenn ich es gewusst hätte und hätte ausreisen wollen, so hätte ich mir mit Sicherheit eher einen deutlich kürzeren Fluchtweg gesucht. Und von ziemlich jeder anderen Stelle aus ist der Weg ›in den Westen‹ kürzer gewesen. 3. Die Zahl der Republikflüchtlinge war nicht riesig, aber auch nicht so ganz klein. Auf Hiddensee lebten in den Achtzigern rund 1 000 Einwohner, verteilt auf drei Dörfer – die meisten Einheimische, Fischer, Gastronomen. Da war irgendwie kaum Platz für Republikflüchtlinge. Schade also. Klischees wurden und werden zur Genüge phrasenhaft über das Land verbreitet.« Und ein sehr langjähriger Abonnent schrieb uns: »Liebe Redaktion, in den letzten Wochen und Monaten las ich die Jungle World mit geringer werdendem Interesse. Möglicherweise stellt sich nach langjährigem Abonnement einfach eine gewisse Langeweile ein. Die Jungle World Nr. 40/14 gefiel mir mal wieder sehr gut. Insbesondere erfreute mich die Reportage von Knut Henkel. Er schien mir sehr gut recherchiert zu haben. Zwar hätte die Anwerbung der bulgarischen Tagelöhner noch kritischer dargestellt werden können. Aber dafür sind wohl einfach noch genauere Kenntnisse erforderlich. Ich bleibe vermutlich doch noch länger Abonnement. Viele Grüße, F.« Das freut uns!