Deutsches Haus

Einem Bericht des Kölner Stadtanzeiger vom 4. November zufolge fragte ein US-amerikanischer Tourist im Kölner Hauptbahnhof (Nordrhein-Westfalen) eine Gruppe Jugendlicher nach dem Weg zu dem Bahngleis, auf dem sein Zug abfahren sollte. Die jungen Männer attackierten den Amerikaner jedoch sofort und begannen, seine Kleidung zu durchsuchen. Dabei fiel ihnen der Davidstern an der Halskette des Touristen auf. Daraufhin beleidigten sie diesen mit den Worten »jüdischer Bastard«. Dann rannten sie mit dem Portemonnaie und den Reisedokumenten des Amerikaners davon. Der Angegriffene verständigte die Polizei, der Staatsschutz ermittelt. Im Potsdamer Staudenhof (Brandenburg), der zurzeit als Wohnheim für 30 Flüchtlinge genutzt wird, haben Unbekannte wiederholt rassistische und nazistische Parolen und Schmierereien hinterlassen. Wie aus einem Bericht der Potsdamer Neuesten Nachrichten vom 3. November hervorgeht, hielt ein Anwohner die Schmierereien fotografisch fest. Neben Hakenkreuzen und SS-Runen fand er Parolen vor wie »Heimreise statt Einreise«, »Deutschland, wach auf« und »Wascht euch – sonst kracht es«. Im Juli hatten Unbekannte im Hausflur des Staudenhofs einen Brand gelegt, der aber sofort von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes gelöscht worden war. Nach Angaben eines Polizeisprechers dauern die Ermittlungen im Fall des Brandes und der Schmierereien noch an, die bisher eingegangenen Informationen müssen noch ausgewertet werden. Wie erst nachträglich bekannt wurde, haben Teilnehmer der Demonstration »Hooligans gegen Salafisten« in Köln (Nordrhein-Westfalen) während der An- und Abreise mit der Bahn migrantische Fahrgäste angegriffen. Wie aus einem Bericht des Focus vom 1. November hervorgeht, warfen Neonazis, die mutmaßlich früher der mittlerweile verbotenen »Kameradschaft Aachener Land« angehört hatten, auf der Fahrt nach Köln in Düren die Attackierten aus dem Zug. In einem Zug von Köln nach Münster veranstalteten Teilnehmer der Demonstration eine Hetzjagd auf migrantische Fahrgäste. Die Schaffner brachten die Angegriffenen im letzten Abteil des Zuges in Sicherheit und verriegelten den Waggon. Ein Polizeibeamter sagte dem Magazin: »Das waren beschämende Szenen.« Wie die Taz am 31. Ok­tober berichtete, geriet ein dunkelhäutiges Mädchen, dessen Vater aus dem Niger kommt, auf einem Spielplatz in Halle-Silberhöhe (Sachsen-Anhalt) in einen Streit mit einem anderen Kind. Dieses beleidigte die Zehnjährige als »Nigger«. Dann kam eine Gruppe von sieben oder acht Kindern hinzu und prügelte auf das Mädchen ein. Sie wurde im Gesicht verletzt. mst