Ganz oben

Gerade feierte das Hubble Space Telescope seinen 25. Geburtstag – jedenfalls wenn man den Start des Space Shuttle Discovery, das den Satelliten transportierte, als Geburtstermin nimmt. Denn die Idee zu einem solchen Tele­skop in der Umlaufbahn hatte der damalige Yale-Professor Lyman Spitzer schon 1946 vorgelegt – und so richtig den Betrieb aufnehmen konnte das, was aus Spitzers Einfall wurde, erst zweieinhalb Jahre nachdem es 1990 in den Weltraum geschossen worden war. Die ersten aufgenommenen Bilder hatten nämlich massive Fehler, die erst mit einem Aufsatz behoben werden konnten, der einen Fehler im Hauptspiegel ausglich – quasi eine Teleskop-Brille. Und auch wenn Hubble heute diese Brille nicht mehr hat, weil inzwischen die Instrumente gegen solche ausgetauscht sind, die den fehlerhaften Spiegel nicht mehr brauchen, würde ein interessiertes Alien beim Einschwenken in den Erdorbit eine Menge Kurioses finden. Nicht alle Objekte, die da oben herumfliegen, lassen sich in die Kategorien Raumstation, genutzter Satellit und Schrott einteilen. Wie Legofiguren, die Galileo und die beiden römischen Götter Jupiter und Juno darstellen, oder Luke Skywalkers Lichtschwert, genauer: die Originalrequisite aus »Die Rückkehr der Jedi-Ritter«. Und eine Buzz-Lightyear Action-Puppe. Ein Astronaut und Baseball-Fan verteilte 2008 etwas Erde vom Pitching-Hügel aus dem Yankee Stadion im Orbit. Die Asche von Gene Roddenberry, James Doohan, Timothy Leary und mehr als 600 weiteren Personen schwebt zwischen einer Menge Fotografien, Bildern und Skulpturen, einem Playboy-Heft von 1967, einer russischen Schrotflinte und einer kleinen Probe Salmonellen – die sich übrigens im Weltall als noch virulenter herausstellten, als sie das auf der Erde sind. Hubble hatte da oben also immerhin jede Menge lustige Geburtstagsgesellschaft.