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Denkt man an den 1. Mai, denkt man an die traditionellen Maifestspiele in Kreuzberg. Die treue Leserschaft der Jungle World wohnt manchmal nicht nur andernorts, sie wird dort auch gebraucht, und in diesem Jahr ganz besonders. Seit mehr als sechs Monaten gibt es die rassistischen Pegida-Demonstrationen in Dresden, bundesweit haben sich Ableger gegründet, der Protest gegen diese Veranstaltungen war anfangs groß, mittlerweile ist er sehr überschaubar. Es ist nicht nur angesichts der Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer an der Zeit, wieder auf die Straße zu gehen, um ein Zeichen gegen Rassismus und die Hetze gegen Asylbewerber zu setzen. Am 1. Mai gibt es in der gesamten Republik Ankündigungen für zahlreiche Aufmärsche von Nazis. In Nordrhein-Westfalen könnten entlang der Regionalbahnstrecke Mönchengladbach, Duisburg und Essen gleich mehrere rechtsextreme Aufmärsche stattfinden. In Mönchengladbach will die NPD unter dem Motto »Asylbetrug macht uns arm« marschieren. Die Partei »Die Rechte« hat für den Abend Demonstrationen in Duisburg und Essen angemeldet, die Teilnehmer des NPD-Marsches wurden aufgefordert, sich anzuschließen. Wer wann wo auflaufen wird, ist noch nicht ausgemacht, was für die zahlreichen Organisationen, die sich den Nazis entgegenstellen wollen, ein Problem ist. Für die Orientierung dürften der Liveticker und die Twittermeldungen der Kollegen von Blog Ruhrbarone hilfreich sein. Um den Osten kümmern sich die Blogs Publikative und Störungsmelder. In der Stadt Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern will die NPD marschieren, im thüringischen Saalfeld mobilisiert die rechtsextreme Kleinstpartei »III. Weg«. Dort rechnet man auch mit der Anreise der aktionistischen Neonaziszene aus Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Und auch in Berlin gibt es außerhalb von Kreuzberg am 1. Mai genug zu tun. In Lichtenberg und Marzahn will die NPD unter dem Motto »Asylbetrug macht uns arm – Soziale Absicherung für das eigene Volk« Kundgebungen veranstalten. Unter dem Motto »Gemeinsam gegen Rassismus« soll eine Gegendemonstration stattfinden.