Die Reaktion

»In der nächsten Ausgabe gibt es hoffentlich Antworten auf die vielen Fragen rund um die Traktorschlüssel«, hatte sich Elke Wittich in der vorigen Ausgabe gewünscht, nachdem sie den großen Treckerskandal von Wensin aufgedeckt hatte (29/2015). Antworten gab es nicht viele, nur eine, um genau zu sein, aber sie war so unterhaltsam, dass wir sie hier an dieser Stelle in gekürzter Form dokumentieren möchten. »Liebe Elke Wittich«, schrieb uns Heiko Dohrendorf per E-Mail. »›Und wo genau liegt dieses Wensin überhaupt?‹, fragen Sie in Ihrem Beitrag. Da ich in dem genannten Ort lebe, will ich es gerne erklären.« Es folgt eine ausführliche und sehr interessante Beschreibung des Dorflebens: »Zunächst einmal muss man wissen, dass der Ort mit der Windmühle und dem Hügelgrab im Wappen ca. 750 Einwohner hat, die aber sämtlich nicht ›Wensin‹ in die Absenderzeile ihrer wenigen Briefe schreiben, sondern ›Garbek‹, das geht nämlich nach Relevanz und Wensin ist bloß eine LPG an der zwei Kilometer vom Dorf entfernten Hauptstraße, während die Siedlungsgebiete der Einheimischen sich um das Vereinsheim der Fussball-NGO TuS Garbek gruppieren, denn mangels Kneipe im Dorf saufen dort die über 1 000 Mitglieder des Sportvereines.« Highlight des Dorflebens, lässt uns Herr Dohrendorf wissen, ist das jährliche Grillfest der Fußballer: »Da wackelt die Wand beim 100 Meter Luftlinie vom Sportplatz entfernt schlafenden Dorfpolizisten bis drei oder vier Uhr morgens. Der darf als staatliche Institution aber nicht einschreiten – im Sportverein macht man das seit jeher wie im Islam und regelt die Dinge unter sich.« Wie weit die Polizei mit den Ermittlungen im Treckerskandal gekommen ist, erwähnte Herr Dohrendorf nicht. Wir bleiben jedenfalls gespannt, was die Dorfbewohner davon halten, dass der Vorfall jetzt dank unserer Autorin bei den großen Medien angekommen ist.