Pissup

Etwas sehr, sehr Schönes und Wahres taten deutsche Richter angesichts der bandenmäßigen Umtriebe jenes »Stadtschutzes«, den die Partei »Die Rechte« in Dortmund aufmarschieren sowie Dunkelhäutige und Homos drangsalieren lässt: Deren pissgelbe Einheitskluft, so das Urteil, verstößt nicht gegen das Uniformierungsverbot, weil sie den Charakter von Freizeitkleidungen habe, wie sie auch von den bundesweit bekannten Junggesellenabschieden spazieren geführt wird. Schön muss man dieses Urteil finden, weil es letztlich im Geiste allerkritischster Theorie sprach und die Einheit von Freizeit und Faschismus, Junggesellenabschied und Pogrom eindrucksvoll belegte: Das Bedürfnis, sich optisch zu verähneln und dann betrunken Leute zu demütigen, ist bei beiden das je selbe, und ob es sich auf die eine oder andere Weise Bahn bricht, ist letztlich bloß eine Frage der jeweiligen Sozialisation. Mit Phantasie, Entgrenzung und Narretei haben die Züge der Besoffenen, die das traurige Schicksal Ehe vorwegnehmen, schon lange nichts mehr zu tun, mittlerweile braucht man nicht mal mehr einen einzelnen Gedanken daran zu verschwenden. Mit spezialisierten Agenturen wie etwa pissup.de ist das Zusammenstellen eines je eigenen Schreckenszugs in uniformer Tracht die Sache von wenigen Mausklicks. Die Seitenbetreiber wissen dabei genau, was sie tun: »Gemeinsam mit euch planen wir perfekte Männertouren von A wie AK47-Schießstand bis Z wie Zimmermädchen-Strip. Unsere Pakete erleichtern euch die Auswahl und geben erste Ideen für mögliche Abläufe eures Wochenendes. Egal ob Reise ins Ausland oder ein Kurztrip hier in Deutschland«, wenn ihr euch mit der AK47 Frauen unterwerfen wollt, gibt es dafür maßgeschneiderte Lösungen, die mit Spaß und Festlichkeit garantiert nichts zu tun haben.