Das eine Prozent

Eine neue Initiative namens »Ein Prozent für unser Land« soll Deutschland retten. Dort hat man nämlich ausgerechnet – wie, ist allerdings unklar –, dass nur ein Prozent der Bevölkerung ausreicht, um eine Bürgerinitiative aufzubauen, genauer »eine Art ›Greenpeace für Deutschland‹«, wie es auf der Website heißt. Und die soll dann die Forderungen durchsetzen helfen, für die unter anderem Professor Karl Albrecht Schatzschneider, Götz Kubitschek, Dr. Hans-Thomas Tillschneider und Jürgen Elsässer stehen.
Was genau gefordert wird, ist nicht weiter überraschend: Unter anderem sind das die Grenzsicherung, Abschiebung illegal Eingereister und so weiter und so fort. Außerdem möchte man gern darüber mitreden, »wie Deutschland in zehn, zwanzig, fünfzig Jahren aussehen soll«. Denn: »An dieser Diskussion müssen diejenigen beteiligt werden, deren Meinung bisher als engstirnig, hasserfüllt oder fremdenfeindlich geschmäht wurde.« Und was soll dieses eine Prozent nun genau tun? Zuallererst, so steht es in der Rubrik »Was kann ich tun?«: spenden. Und dann die Initiative über Social Media und mit Flugblättern oder Karten bekannt machen. Plus bei den einschlägigen Demonstrationen und so weiter mitmachen sowie sich an einer von Schatzschneider organisierten »Sammelklage« beziehungsweise »Verfassungsbeschwerde« beteiligen, über die man »bald« Näheres mitteilen werde.
Bis es so weit ist, kann die Klage allerdings schon mit einer, richtig: Spende unterstützt werden. »Spenden Sie ein Prozent« heißt es dann noch auf der Seite weiter, damit wird dann übrigens auch ein Filmteam finanziert, das »von der Asylkatastrophe und vom vorbildlichen Widerstand dagegen« berichtet. Außerdem wird recherchiert: »Wer betreibt die Abschaffung Deutschlands?« Und: »Wer macht sich über unsere Sorgen lustig?«