Deutsches Haus

Am 19. November berichtete die Sächsische Zeitung über die Gerichtsverhandlung gegen einen 28jährigen Mann aus Dresden (Sachsen). Er soll im Juni 2014 in ­einer Straßenbahn einen Vater und dessen 16jährige Tochter als »Scheißkanaken« beschimpft sowie dem Mann mit der flachen Hand und der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Zudem soll er das Mädchen mit den Worten angepöbelt haben: »Mit dem Tragen des Kopftuchs beleidigst du das deutsche Volk.« Der Angeklagte gab vor Gericht an, er habe »kein Problem mit Ausländern«. Zudem verwies er zu seiner Verteidigung auf seine schwierige damalige Lebenssituation und seine Alkoholisierung zur Tatzeit, derentwegen er sich an nichts erinnern könne. Angesichts eines Alkoholpegels von knapp unter zwei Promille hielt die Richterin einen »Filmriss« allerdings für unwahrscheinlich. Der Prozess wird fortgesetzt. Die Frankfurter Neue Presse berichtete am 18. November über einen rassistischen Angriff in Darmstadt (Hessen). Dort verfolgte ein Mann auf offener Straße eine Kopftuch tragende Frau. Als er sie erreicht hatte, zog er an ihrer Kopfbedeckung und ihren Haaren und riss sie zu Boden. Dann begab er sich auf die andere Straßenseite und beschimpfte sie mit rassistischen Parolen. Die Frau rief um Hilfe, woraufhin sich der Angreifer erneut näherte und sie bedrohte. Als weitere Personen hinzukamen, rannte der Mann davon. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Volksverhetzung, Körperverletzung und Beleidigung. Wie aus einem Bericht des Generalanzeiger Bonn vom 18. November hervorgeht, verurteilte das Amtsgericht Rheinbach (Nordrhein-Westfalen) einen 33jährigen Mann zu sechs Monaten Freiheitsstrafe mit dreijähriger Bewährungszeit. Dieser hatte im Oktober 2014 in einer Regionalbahn Fahrgäste mit Aussagen wie »hier stinkt’s« und »es muss wieder die arische Rasse her« beleidigt. Zudem hatte er zwei Frauen bespuckt und einen Mann geschlagen. Der Verurteilte war bereits wegen Körperverletzung, rassistischer Beleidigungen und Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen vorbestraft. Wie die Berliner Polizei am 14. November meldete, ereignete sich im Bezirk Lichtenberg ein rassistischer Vorfall. Ein Mann stellte sein Auto auf dem Parkplatz eines Supermarkts ab, um dort einzukaufen. Als er sich in das Geschäft begeben wollte, passierte er auf dem Parkplatz einen Mann. Dieser beleidigte ihn unvermittelt auf rassistische Weise und schlug ihm mit der Hand auf den Kopf. Danach stieg der Angreifer in sein Auto und fuhr davon. Die Polizei hat mittlerweile einen Verdächtigen identifiziert, die Ermittlungen des Staatsschutzes laufen.   mst