Nachholende Recherche

Medien. Warum die Berichtserstattung über Köln so schleppend anlief, weiß kein Mensch. Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime hat eine Vermutung. Auf Phoenix meinte er, es könne mit der schmalen Besetzung nach den Feiertagen zu tun haben. Warum ist da keiner drauf gekommen! Insbesondere bei Spiegel Online muss das zuständige Ressort völlig verkatert und zu großen Teilen im Winterurlaub gewesen sein, so dass erst Tage danach eine erste Agenturmeldung sendefähig gemacht werden konnte. Inzwischen wurde der Engpass beseitigt und man scheint wieder so gut besetzt zu sein, dass Versäumtes nachgeholt werden kann. Es geht um »Sexismus«, der »nicht auf die Silvesternacht beschränkt«, sondern »Alltag« sei, etwa im »Berufsleben«. Neues Material zu dieser alten These lag keines vor, wurde aber von der Redaktion in Form von Leserbriefen eingefordert: Was sind Ihre Erfahrungen? Schreiben Sie uns!« Das Ergebnis liest sich so: »Plötzlich war mein Chef nackt« . So geht kritischer Journalismus heute!   her
Enge Hosen
Mode. Heiko Maas ist immer wieder durch besonders enge Hosen aufgefallen, wie sie die im Bundestag meist sitzend tätigen Berufspolitiker eher meiden. Das viele Baucheinziehen hat sich gelohnt, Maas ist jetzt der »bestangezogene Mann des Jahres«. Vor Tom Schilling auf Platz zwei und Pep Guardiola auf Platz sechs setzte ihn das Magazin GQ an die Spitze seiner Best Dressed-Liste. Abgeschlagen auf Platz acht beziehungsweise sieben landeten entspannte Typen wie Daniel Brühl und ­Jerome Boateng. Maas beeindruckte die Jury, weil er »ausnahmslos perfekt sitzende Anzüge« trage und so »smart auftritt«. Die Redaktion habe »darüber diskutiert« und sei sich am Schluss einig gewesen: »Maas zeigt Haltung, nicht nur politisch«. Aber muss man dazu wirklich zu enge Hosen tragen?   ak