Deutsches Haus

Angesichts des Anstiegs der Zahl der von Rechtsextremen verübten Straftaten zeigen sich Opferberatungsstellen bundesweit alarmiert. Viele könnten den Betroffenen nur noch eine Minimalversorgung anbieten, berichtete die Taz am 25. Mai. Unbekannte warfen, wie der MDR meldete, in der Nacht zum 22. Mai einen Molotowcocktail in einen Treppenaufgang einer bewohnten Flüchtlingsunterkunft in Zwickau (Sachsen) und verursachten so einen Brand. Zum Zeitpunkt des Anschlags waren 15 Asylsuchende im Haus. Ein Mann verletzte sich beim Verlassen der Unterkunft leicht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes. Wie Spiegel online berichtete, pöbelten am Abend des 23. Mai mehrere Männer in Frankfurt an der Oder (Brandenburg) vier junge Männer aus Syrien, Somalia und Ägypten an und schlugen sie. Umstehende, die offenbar derselben Gruppe angehörten wie die Täter, spendeten Beifall und riefen »Sieg Heil«. Wie der RBB meldete, konnte der 32jährige Haupttäter inzwischen vernommen werden. Mutmaßlich habe dieser einem 17 Jahre alten Syrer einen Schlag ins Gesicht versetzt. Bei den vier angegriffenen Männern handelte es sich um drei Asylsuchende und einen Studenten der Viadrina-Universität. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten um 35 Prozent auf knapp 23 000 Delikte. Die Zahl der Gewaltdelikte stieg dabei um 44 Prozent. Unter den 1 177 Taten erfasste das Bundeskriminalamt acht versuchte Tötungsdelikte. Drei davon wurden bei Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte verübt. Das geht aus einer am 23. Mai vom Bundesinnenministerium vorgelegten Statistik hervor. Am Morgen des 22. Mai beleidigte dem Tagesspiegel zufolge im Berliner Ortsteil Friedrichshain ein Neonazi einen Mann aus Guinea und attackierte ihn. Beamte der Bundespolizei konnten den Tatverdächtigen festnehmen. Zeugen berichteten, dass der 34jährige Angreifer den 20jährigen aus Guinea gegen ein Brückengeländer gedrückt haben soll. Der Verdächtige habe dabei »Sieg Heil« gerufen und den Hitlergruß gezeigt. Passanten halfen dem Afrikaner und alarmierten die Polizei. Wie der Informationsdienst »Blick nach rechts« am 20. Mai berichtete, ist in Niedersachsen die Zahl der rechtsextremen Straftaten im vergangenen Jahr um fast 50 Prozent gestiegen, die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte hat um mehr als das Dreizehnfache zugenommen. Mit 1 786 registrierten Delikten ist die Zahl der rechten Straftaten in Niedersachsen 2015 im Vorjahresvergleich um beinahe die Hälfte angestiegen. Das zeigt eine Statistik des niedersächsischen Innenministeriums zur politisch motivierten Kriminalität. In der Nacht zum 19. Mai ereignete sich ein fremdenfeindlicher Angriff auf das Infocafé »Der Winkel« in Bad Belzig, wie die Märkische Allgemeine berichtete. Ein Nachbar hörte gegen 22.40 Uhr einen lauten Knall. Die Spuren deuteten auf sogenannte Polenböller hin. Der Sprengsatz wurde offenbar mit Panzerband am Schaufenster befestigt und gezündet. Verletzt wurde niemand. alo