Anti-Moskito-Apps

Eines steht mal fest: Diese neue Jahreszeit namens »Regenzeit« nervt, und das nicht nur, wenn man in einem der diesjährigen Überschwemmungsgebiete wohnt. Obenrum schwitzen und untenrum mit den Füßen durch knöcheltiefe Pfützen waten – das ist nun wirklich kein Zustand. Außerdem macht das Dreckswetter – neben dem Umstand, dass die schicken neuen Sandalen aus oben genannten Gründen untragbar sind und man sich nach Gummistiefeln, Gummistiefeln! sehnt – auch noch, dass der Sommer vermutlich hauptsächlich zu einem Kampf gegen blutsaugende und stechende Insekten werden wird (außer es gibt keinen und die Regenzeit geht ab ungefähr Juli in eine Art Frühwinter über, was aber nicht sehr wahrscheinlich ist), denn praktisch überall, wo es auch nur ein bisschen nass ist, wachsen kleine, niedliche Mückenbabys zu riesigen, hungrigen Monstern heran. Vielleicht führt das ja wenigstens dazu, dass sich die Wissenschaft endlich ernsthaft mit der Entwicklung von nichtstinkenden und vor allem wirksamen Anti-Viechzeugs-Lotionen beschäftigt, denn das ist auch so ein Punkt, an dem die mit so viel Vorschusslorbeeren bedachte Startup- bzw. App-Branche klar versagt hat. Anti-Moskito-Apps riechen nämlich zwar immerhin nicht abscheulich, beeindrucken Mücken dafür aber auch nullstens. Bleibt nur die Hoffnung, dass die jetzt einsetzende Nichtregenperiode etwas länger dauert. Oder darauf, dass der Einzelhandel schnell reagiert und hübsche Gummistiefel mit hohen Absätzen herstellt. Und kleidsame hitzeabweisende Anoraks. Und je­mand etwas er­findet, das die Insektenbrut woanders hinschickt.
Zur Not, wenn es gar nicht anders geht, eine App. (Wobei, benutzt irgendjemand die ganzen Apps, die man über die Jahre auf dem Handy ansammelt, wirklich? Damit werden wir uns nächste Woche beschäftigen. Oder vielleicht auch nicht.)