Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #03/2023

Am 7. Januar sollen ein 29jähriger und ein 35jähriger Mann auf der Hamburger Reeperbahn schwulenfeindlich beleidigt worden sein. Als die beiden gegen 23.15 Uhr auf dem Weg von der Reeperbahn zur ­Talstraße waren, seien sie unvermittelt von einem noch Unbekannten bespuckt und beleidigt worden, meldete die Polizei. Der mutmaßliche Täter soll umstehende Passanten dazu aufgefordert haben, es ihm gleichzutun, worauf allerdings niemand reagierte. In der Nacht zum Sonntag, vom 7. auf den 8. Januar, haben der Thüringischen Landeszeitung zufolge Unbekannte in Jena ein ­Hakenkreuz an die Wand eines Autohauses gesprüht. Der Besitzer des Autohauses entfernte das Graffito umgehend. Am Nachmittag des 12. Januar musste eine 23jährige Transfrau in Berlin-Wilmersdorf ambulant im Krankenhaus behandelt werden, wie einer Po­lizeimeldung zu entnehmen ist. Gegen 15.20 Uhr habe sie am Fehrbelliner Platz an einem Bahnsteig bemerkt, dass zwei Unbekannte sie immer wieder ansahen. Kurz darauf sei sie von einem der beiden Männer angerempelt worden, worauf sich eine Streitigkeit entwickelte. In deren Verlauf habe der Tatverdächtige die Frau mehrfach transfeindlich beleidigt und mit der Faust geschlagen. Sie sei in eine U-Bahn geflüchtet, wohin sie von den beiden Unbekannten verfolgt und weiter drangsaliert worden sei. Am 12. Januar berichtete BR24, dass Unbekannte den Schriftzug des Jugendzentrums in Pfarrkirchen (Bayern) so verändert haben, dass »Judenzentrum« zu lesen war. Die Tat soll sich zwischen Samstag, dem 7. Januar, und Montag, den 9. Januar, ereignet haben. Am 13. Januar hat die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf einem Studenten Haus­verbot erteilt, wie die Kölnische Rundschau schrieb. Der Student sei bereits mehrfach, erstmals im Dezember, wegen Nazi-Parolen und einem Hitlergruß aufgefallen. Mitstudierende hatten den Vorfall angezeigt. Medienberichten zufolge ist der Student Mitglied in der Düsseldorfer CDU. Die Partei hat ihm alle Ämter entzogen und prüft ein Parteiausschlussverfahren. / pb