Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #05/2024

Am 24. Januar sei eine Transfrau in Berlin-Neukölln gegen 16 Uhr von einem 44jährigen beleidigt worden, berichtete die Polizei. Zuerst sei der Mann ihr vom U-Bahnhof Neukölln gefolgt und habe sie dann in der Emser Straße beleidigt. Am selben Tag beleidigte eine 60jährige dem Spiegel zufolge eine 33jährige und ihr Pflegekind in Berlin-Gatow rassistisch. Die 60jährige rüttelte demnach am Kinderwagen, in dem das einjährige Mädchen lag, das kurz zuvor am Kopf operiert worden war. Der RB Leipzig suspendierte am 25. Januar zwei Nachwuchsspieler, die zum wiederholten Mal mit rassistischen Äußerungen aufgefallen waren, berichtete Bild. Zuletzt hätten sie den Nachwuchsspieler El Chadaille Bitshiabu mehrfach mit dem N-Wort beleidigt. Am 26. Januar beleidigte ein 15jähriger einen Mitschüler in einem Gymnasium im Märkischen Viertel in Berlin nach Angaben der Berliner Morgenpost rassistisch. Nachdem der 14jährige den Vorfall bei Lehrern gemeldet hatte, habe der 15jährige ihn angegriffen und dabei verletzt und ihn mit dem Tod bedroht. In der Nacht zum 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, schändeten Unbekannte der Jüdischen Allgemeinen zufolge in Leipzig Porträts von Holocaust-Überlebenden. Die Porträts gehören zur Freiluftausstellung »Gegen das Vergessen«, die am später am selben Tag eröffnet wurde. Sie zeigt auf dem Querbahnsteig des Leipziger Hauptbahnhofs und auf dem Bahnhofsvorplatz 140 großflächige Porträtaufnahmen von Überlebenden der NS-Verfolgung. Sechs Porträts seien mit grünem und schwarzem Permanentmarker beschmiert worden; auf die Aufnahmen zweier Männer, deren Familien von den Deutschen ermordet wurden, seien Hitlerbärtchen geschmiert worden. Ebenfalls am 27. Januar habe eine unbekannte Frau einen 72jährigen in einem Berliner Bus antisemitisch und rassistisch beschimpft und ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen, berichtete die Jüdische Allgemeine. Der Betroffene sei um 15.45 Uhr an der Haltestelle Kaiser-Friedrich-Straße Ecke Kantstraße in den Bus gestiegen. Kurz darauf sei er angegriffen worden.  pb