Netumbo Nandi-Ndaitwah ist die erste Vizepräsidentin Namibias

Erste Frau im Amt

In Namibia ist Netumbo Nandi-Ndaitwah zur ersten Vizepräsidentin des Landes ernannt worden. Die bisherige stellvertretende Ministerpräsidentin rückte nach dem Tod des Präsidenten Hage Geingob am 4. Februar auf, dessen ehemaliger Vizepräsident Nangolo Mbumba Geingobs Nachfolge antrat.
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Nandi-Ndaitwah ist weiterhin stellvertretende Vorsitzende der afrikanisch-nationalistischen Südwestafrikanischen Volksorganisation (Swapo), die 1960 als marxistische Befreiungsbewegung gegen die Besatzungsmacht Südafrika entstand, seit der Unabhängigkeit Namibias 1990 durchgehend die Regierung stellt und Mitglied der Sozialistischen Internationale ist.

Nandi-Ndaitwah wird bei der in diesem Jahr turnusmäßig anstehenden Präsidentschaftswahl, voraussichtlich im November, als erste Frau Kandidat der Partei – und hat somit große Chancen, auch die erste Präsidentin Namibias zu werden.

1976 erhielt Nandi-Ndaitwah eine Kaderausbildung an der Hochschule der sowjetischen Jugendorganisation Komsomol in Moskau.

Nandi-Ndaitwah studierte öffentliche Verwaltung und Management sowie Internationale Beziehungen an den britischen Universitäten Keele und Glasgow Caledonian. 1966 hatte sie sich bereits der Swapo angeschlossen, als sie die Missionsschule in Odibo im Norden Namibias besuchte. Von 1969 bis 1974 war sie Vorsitzende der Swapo Youth League (SYL), verließ aufgrund der Verfolgung der SYL das Land und blieb 1974 der Swapo im sambischen Exil treu. Die Bewegung führte mit ihrem militärischen Arm, der People’s Liberation Army of Namibia (PLAN), Guerillakämpfe von Sambia und Angola aus gegen Südafrika.

Nandi-Ndaitwah ist verheiratet mit dem Diplomaten Epaphras Denga Ndaitwah, der nach militärischen Ausbildungen in Russland, Jugoslawien und Indien am namibischen Befreiungskampf der PLAN teilnahm. 1976 erhielt Nandi-Ndaitwah eine Kaderausbildung an der Hochschule der sowjetischen Jugendorganisation Komsomol in Moskau.

Danach vertrat sie die Swapo in Zentral- und Ostafrika und kehrte 1989 nach Namibia zurück. Seit 1990 ist sie Mitglied der Nationalversammlung Namibias, brachte dort 2002 ein Gesetz gegen häusliche Gewalt durch, war bis 1996 stellvertretende Außenministerin, Ministerin für Frauenangelegenheiten und Kindeswohlfahrt, für Information und Rundfunk sowie für Umwelt und Tourismus.

Seit 2012 ist sie Ministerin für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit. Als Interessen nennt Nandi-Ndaitwah »Lesen, Kinder und Gemeindearbeit«.