Elon Musk, Björn Höcke und Sahra Wagenknecht auf den Mond schießen

Homestory #37/24

Bleiben oder Gehen? Klar ist: Auf der Erde wird es immer schlimmer. Doch wohin kann es gehen? Gibt es nun einen Planeten B oder nicht? Vielleicht probieren wir doch lieber erstmal das mit dem »wie Gott in Frankreich leben«.

Die Zukunft hatte schon mal einen besseren Ruf. Die Verheißungen der sechziger Jahre – elegante Gleiter für Urlaubsreisen zum Mond und emsige Haushaltsroboter – sind längst vergessen. Strebte man einst zu den Sternen, um mit Außerirdischen zu plaudern oder zur Abwechslung unter einem in Regenbogenfarben schillernden Farn am Strand zu liegen, sucht man nun verzweifelt Planet B, weil es auf Planet A, der Erde, womöglich bald sehr ungemütlich wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die Raumfahrt immer mehr von unternehmerischen Interessen gelenkt wird. Was das bedeutet und worauf Sie achten sollten, wenn Sie in Zukunft einen Vertrag für Arbeit im Weltraum unterzeichnen wollen, erfahren Sie in unserem Schwerpunkt-Thema.

Wäre es nicht schön, auf einem Planeten zu leben, der ein Dutzend Lichtjahre von jenem entfernt ist, auf dem Björn Höcke und Sahra Wagenknecht ihr Unwesen treiben?

Doch bei allen Problemen, die Raumfahrt im Kapitalismus aufwirft: Wäre es nicht schön, auf einem Planeten zu leben, der ein Dutzend Lichtjahre von jenem entfernt ist, auf dem Björn Höcke und Sahra Wagenknecht ihr Unwesen treiben? Das Problem ist ­natürlich, dass solche Leute, wäre ein Antrieb für interstellare Reisen erst einmal erfunden, wohl hinterherfliegen und einem auch dort auf die Nerven fallen würden.

Eine Umfrage ergab, dass auch in der Redaktion Ihrer Lieblingszeitung viel Misstrauen herrscht, wenn es um die Frage geht, ob man auf einem erdähnlichen Planeten außerhalb des Sonnensystems leben möchte. Es dominieren irdische Sorgen.

»Gibt es dort Schokolade?« wird umgehend gefragt, man ist besorgt wegen der mutmaßlich hohen Importkosten. Andere zeigen sich unentschlossen und wägen ab, erklären sich erst unter der Bedingung ausreichender und preiswerter Versorgung mit Mangos und Bier zum Flug bereit, um dann doch zu dem Schluss zu kommen, man bleibe besser daheim, denn »wenn dann alle zu diesem Planeten abhauen, wird’s hier entspannter«.

Planet mit Doppelsternsystem und mehr bunten Himmelskörpern

Es gibt auch eine potentielle Reisende mit hohen Ansprüchen: »Ich könnte mich für einen Planeten mit Doppelsternsystem beziehungsweise generell mehr bunten Himmelskörpern begeistern, gerne mit Ringen drumherum, so Airbrush-Ästhetik.«

Vorerst müssen wir uns ohnehin mit diesem Planeten abfinden, immerhin aber steht in naher Zukunft eine Reise bevor, bei der wir uns um die Nahrungsmittelversorgung keine Sorgen machen müssen, weil es dort neben Schokolade und Mangos allerlei Delikatessen und Spezialitäten gibt.

Wenngleich wir uns vornehmlich mit den unerfreulichen politischen Angelegenheiten der Gegenwart werden befassen müssen – vielleicht schauen wir auch mal im ­Laboratoire d’astrophysique de Marseille vorbei, wo man sich unter anderem mit Exoplaneten befasst, und fragen, ob sie schon ­einen gefunden haben, wo es Mangos, Bier, Schokolade, Bouillabaisse, in Regenbogenfarben schillernden Farn und einen Ring drum­herum gibt.