Monika zu Monika

Die RAF existiert nicht mehr. Doch die RAF-Jäger jagen weiter. Dabei ist der Frankfurter Prozeß gegen Monika Haas, der die Justizbehörden vorwerfen, als Mitglied des palästinensischen Kommandos "Martyr Halimeh" an der Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" beteiligt gewesen zu sein, mittlerweile zum Hauptvorwand für die regelmäßige Einvernahme von RAF-Leuten avanciert. Am 27. Oktober mußte die 1992 wegen der Schleyer-Entführung zu sieben Jahren Haft verurteilte Aussteigerin Monika Helbing zu einem Bericht der Zeitschrift Der Spiegel Stellung nehmen. Das Hamburger Blatt hatte behauptet, "eine RAF-Aussteigerin" - die namentlich nicht genannt wurde -, habe Haas im Herbst 1977 im Bagdader Haus jenes Führers der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) gesehen, der auch für die Landshut-Entführung verantwortlich gewesen sei. Helbing bestätigte, im Oktober 1977 in der irakischen Hauptstadt gewesen zu sein, aber "eine Frau Haas habe ich dort nicht gesehen". Im Laufe dieser Woche soll die seit 15 Jahren einsitzende Brigitte Mohnhaupt zu den Spiegel-Behauptungen vernommen werden.