Libeskind kontert

Der Architekt des Jüdischen Museums in Berlin, Daniel Libeskind, hat einen Vorschlag des Präsidenten der Berliner Akademie der Künste, György Konrad, zurückgewiesen, wonach der von Libeskind geschaffene Bau als Ersatz für das geplante Mahnmal für die jüdischen Opfer des Holocaust dienen solle. Im Magazin "Kulturzeit" auf 3sat erklärte Libeskind, das Jüdische Museum sei keine "Gedenkstätte, sondern ein lebendiges Museum, das die gemeinsame Geschichte über den Holocaust hinaus bis in die Zukunft der Stadt hinein zeigen soll". Konrad hatte die vier Entwürfe für das Mahnmal, über die im Januar endgültig entschieden wird, in einem Beitrag der Frankfurter Allgemeinen als "gnadenlosen Kitsch" bezeichnet und angeregt, statt des Mahnmals lieber einen "Garten des Spiels und der Besinnung" zu schaffen. Libeskind, von dem einer der vier Wettbewerbsvorschläge stammt, entgegnete: "Ich bin gegen eine Gedenkstätte, die die Erfahrungen des Mordes in eine Art von Karneval oder in ein Geisterhaus verwandeln." Sein Entwurf für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas sieht vor, die Hohlräume des Jüdischen Museums ausgießen zu lassen und den Abdruck auf eine Kiesfläche in Form des Reichstag-Grundrisses zu stellen.