Fahrzeug für Menschenmüll gesucht

Einen "für den Transport von abzuschiebenden Ausländern geeigneten Kleinbus" schrieb letzte Woche das "Amt für Abfallwirtschaft, Stadtreinigung, Fuhrpark" der Stadt Bottrop aus. Die "Öffentliche Bekanntmachung" schließt mit dem Satz: "Angebote sind in deutscher Sprache abzufassen." An ein Fake antirassistischer Gruppen, um auf die dreckige Abschiebepraxis aufmerksam zu machen, dachte zunächst "Pro Asyl" und zeigte sich um so empörter, als das Amt sich zu der Anzeige bekannte. Die Bottroper GEW sah in der sprachlichen Kombination von Müll und Menschen eine "unglaubliche Entgleisung". Das nordrhein-westfälische Innenministerium erklärte: "Zu viele Leute haben nicht nachgedacht." Die Gemeinde entschuldigte sich inzwischen für die "nicht angemessene Formulierung" der Anzeige. Jetzt wird ohne sprachliche Entgleisung nach einem "Kleinbus" gesucht - ohne den Einsatzzweck zu nennen. Trennwände und Zusatzausstattung allerdings sollte er haben. Denn - so die Erfahrung nicht nur in Bottrop - viele wehren sich mit Händen und Füßen gegen ihre Abschiebung.