Elf für den Euro

Alle elf Kandidaten für die europäische Währungsunion haben die von ihnen sebstgesteckten Defizit-Hürden Ende vergangener Woche genommen. Die Grenze von 3,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (Bip) bei der Neuverschuldung wurde nur von Griechenland, das sich selbst als "noch nicht reif" für die Währungsunion ansieht, um ein Prozent überboten. Dänemark, Schweden und Großbritannien wollen ohnehin beim Start der Währungsunion am 1. Januar 1999 nicht dabei sein. Obwohl bei der Gesamtverschuldung drei Staaten - Italien, Belgien und Deutschland - über dem angestrebten Maximalwert von 60 Prozent des Bip liegen, gilt auch dieses Kriterium als erfüllt, da die Verschuldung in diesen Ländern als stark rückläufig angesehen und Deutschland inoffiziell ein Wiedervereinigungsbonus zugestanden wird. Die von den jeweiligen nationalen Statistikämtern vorgelegten Zahlen sollen bis zur endgültigen Entscheidung über die Teilnahme am Euro - durch die EU-Wirtschafts- und Finanzminister am 1. Mai - noch überprüft werden.