Tod in der Abschiebezelle

In der Justizvollzugsanstalt Büren starb am 1. Juli ein 33-jähriger Tamile. Nach Angaben der Anstaltsleitung wurde der Mann von einem "geistig verwirrten Mithäftling" mit einem Gürtel erwürgt. Der örtliche Verein "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft" führt den Todesfall auf die "psychischen Belastungen" zurück, denen sämtliche Flüchtlinge in Abschiebehaft ausgesetzt sind und verweist auf die Erfahrung, wonach speziell im "Modellknast" Büren die Leiden der Betroffenen nicht ernst genommen werden. So wurden in der Vergangenheit wiederholt Suizidversuche und Selbstverstümmelungen als "durch das südländische Temperament verursachte Schnippeleien" abgetan. Und als sich vor einem Monat ein kurdischer Gefangener selbst angezündet hatte, lautete der offizielle Kommentar der Anstaltsleitung: "Eine ernsthafte Selbstbeschädigung, aber nicht so dramatisch."