Bundeswehr privat

Trash-Videos umsonst sehen kann man bald im Gerichtsgebäude im sächsischen Zwickau. Die dortige Staatsanwaltschaft hat gegen einen 25jährigen Bundeswehrsoldaten Anklage erhoben, der in den 1994 und 1995 aufgenommenen Videos mitgespielt hat und diese im vergangenen Jahr an den Fernsehsender Sat.1 weitergab und die dort auch Ende des Jahres ausgestrahlt wurden. In den Filmen wird deutsches Armee-Brauchtum wie der Hitlergruß, das Leugnen der Judenvernichtung und eine nachgestellte Verbrennungsszene gezeigt. Angeklagt wurde nur der Mitwirkende, der das Video an den Fernsehsender weitergab und damit nach Darstellung von Oberstaatsanwalt Gerhard Greiner "die Verbindung zur Öffentlichkeit herstellte". Für die anderen Darsteller seien die Kassetten lediglich "als private Erinnerung" angefertigt worden und daher nicht strafbar.