Holocaust-Mahnmal, die 234te

Die südlich des Brandenburger Tores geplante Errichtung eines "nationalen Holocaust-Mahnmals" (Helmut Kohl) kommt weiterhin nicht über das Stadium der Debatte hinaus. Der amerikanische Dramatiker Arthur Miller, der auf Einladung der neueröffneten American Academy als Ehrenstipendiat in Berlin war, äußerte sich vergangene Woche kritisch dazu. Ähnlich wie der neue Kanzler Schröder und sein Kulturminister Naumann lehnt der 82jährige ein solches Mahnmal ab. "Wenn man nur einen Stein aufstellt, um der Toten zu gedenken, dann ist es ein Friedhof. Und ich weiß nicht, was man von einem Friedhof lernen kann." Statt dessen forderte er eine Gedenkstätte, die das Grauen der Nazizeit dokumentiert. Ob und wie sich solch eine Gedenkstätte von den bereits existierenden Gedenkstätten in den ehemaligen NS-Konzentrationslager unterscheiden soll, erläuterte Miller nicht.