Prächtige Rekrutierungsaussichten für Rechtsradikale: Über ein Fünftel der deutschen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren weiß einer Studie des Kölner Instituts für Massenkommunikation zufolge nichts über Auschwitz. Unter der Leitung des Soziologen Alphons Silbermann hatte das Institut rund 2 000 Deutsche in Ost und West danach befragt, was "Auschwitz für die zweite und dritte Nachkriegsgeneration" bedeute. Die Wissenslücken vor allem der jungen Generation bezeichneten die Wissenschaftler selbst als "gravierend": Zum "harten Kern der Ahnungslosen" zählen die Forscher "Jugendliche mit niedrigem Bildungsniveau, zumal wenn sie in den neuen Bundesländern leben". Nach den Ergebnissen der Studie haben drei Millionen der 14- bis 17jährigen noch nie etwas von Auschwitz gehört, nur 69 Prozent der Befragten fiel in diesem Zusammenhang "Konzentrationslager" ein. Nicht einmal ein Drittel der Befragten aller Altersgruppen konnte die Zahl der ermordeten Opfer in den Konzentrationslagern "in einer Bandbreite von vier bis sieben Millionen" einigermaßen zutreffend beziffern. Dafür fühlten sich mehr als zwei Drittel dazu berufen, Angaben über die Motive der Täter zu machen.
