Militärs metzeln in Burundi

Kein Frieden in Burundi: Auch nach den im Juli begonnenen Friedensverhandlungen zwischen Vertretern der Bevölkerungsgruppen der Tutsi und Hutu bleibt der ostafrikanische Staat Kriegsgebiet. In Rutovu östlich der Hauptstadt Bujumura wurden Mitte vergangener Woche rund hundert Hutu-Rebellen und Zivilisten von der burundischen Armee massakriert. Offensichtlich handelt es sich um einen Vergeltungsschlag für einen Angriff der Rebellen auf ein Tutsi-Camp, bei dem Ende Oktober fünf Tutsi ermordet worden waren. Die Armee Burundis besteht hautptsächlich aus Tutsi, die insgesamt jedoch nur 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Seit 1993 metzelten bewaffnete Tutsi mehr als 200 000 Menschen allein in Burundi nieder - Hutu, aber auch Tutsi, die als Verräter angesehen wurden. Nachdem der erste frei gewählte Staatschef Burundis, der Hutu Melchior Ndayaye, 1993 von Tutsi-Fallschirmjägern getötet worden war, kam die Militärregierung des amtierenden Präsidenten und Tutsi Pierre Buyoya an die Macht. Die Hutu-Rebellen kämpfen seitdem gegen die von der Tutsi-Minderheit gestellte Regierung.