Preis der Befriedung

Aufatmen in Strasbourg: Die Silvesternacht war diesmal nicht ganz so bewegt wie im letzten Jahr. In der Vorstadt Neuhof kam es zwar im Laufe der Nacht wieder zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und rund 200 Jugendlichen. Aber nur 43 Autos verbrannten in den Banlieues der ostfranzösischen Stadt, neun Telefonzellen und 14 Bushaltestellen wurden zerstört. Die Zahlen liegen damit jeweils um rund die Hälfte niedriger als im Vorjahr, während sich die Zahl der Verhaftungen vervierfacht hat. Auch in den "sozialen Problemvierteln" von Bordeaux, Nantes, Rouen, Le Havre sowie in einer Reihe von Siedlungen der Pariser Banlieues kam es zu vergleichbaren Vorfällen.

Im Vorfeld hatte die Stadt Strasbourg ein beeindruckendes Arsenal sowohl zum Zweck der Repression als auch der Prävention mobilisiert - rund drei Millionen Euros (17 Millionen Francs) wurden investiert, um eine Woche lang für sozio-kulturelle "Animation" in den maroden Vorstädten zu sorgen. Da es dennoch wieder zu Beschädigungen kam, betreibt die konservative Presse derzeit eine hämische Kampagne über den "Preis der Befriedung".