Mégret geht in Führung

"Eine offenkundige rechtswidrige Störung" konnte der Richter in dem Streit innerhalb des französischen neofaschistischen Front National um die Parteiführung nicht erkennen. Jean-Marie Le Pen hatte bei einem Pariser Zivilgericht versucht, per Einstweiliger Verfügung den Mégret-Anhängern die Benutzung des Parteinamens "Front National" und der Mitgliederlisten der Partei zu verbieten. Juristische Voraussetzungen für eine Verfügung lagen nach Ansicht des Richters nicht vor, Le Pen sei daher zuzumuten, den Ausgang eines normalen Gerichtsverfahrens abzuwarten - und das kann Monate oder Jahre dauern. Es sei auch nicht die Aufgabe der Justiz, sich in einen "Streit politischer Natur innerhalb einer Partei" einzumischen. Damit haben die Mégret-Anhänger, die am nächsten Wochenende in Marignane (bei Marseille) ihren "außerordentlichen Parteitag" abhalten und eine neue Führung wählen werden, vorläufig einen wichtigen Erfolg davongetragen.