Kopf-an-Kopf-Rennen

Auch die SPD sammelt nun Unterschriften. Zwar nicht gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, aber gegen das Mainzer Optionsmodell. Es stellt einen Kompromiß zwischen den im rot-grünen Koalitionsvertrag vereinbarten Bestimmungen und der von der FDP vorgeschlagenen Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts dar, nach dem in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern zunächst zwei Pässe erhalten sollen, sich aber zwischen ihrem 18. und 23. Lebensjahr für eine Staatsangehörigkeit entscheiden müssen. Gegen diesen Vorschlag formiert sich nun innerparlamentarischer Widerstand. Andrea Nahles, Chefin der Jungsozialisten in der SPD, und die zum linken Parteiflügel der Grünen zählende Annelie Buntenbach organisierten ein erstes Sit-in, erstellten ein Flugblatt mit dem Titel "Eckpunkte unserer Integrationspolitik und Staatsbürgerschaftsreform" und fügten eine Unterschriftenliste an. Die "Eckpunkte" entsprechen dem ursprünglichen Entwurf des Bundesinnenministers. Das Papier wurde bislang von 52 Mitgliedern der SPD und 13 Mitgliedern von Bündnis 90/Die Grünen unterzeichnet. Aber, so lassen die Grünen verlauten: "Die Unterschriftensammlung ist jedoch noch nicht abgeschlossen." Bei der CDU/CSU auch nicht. Mal sehen, wer gewinnt.