Genug gestraft

Zweimal Freispruch, einmal "von Strafe entbunden": Der Prozeß gegen Frankreichs ehemaligen Premierminister Laurent Fabius, die frühere Gesundheitsministerin Georgina Dufoix und den ehemaligen Staatssekretär Edmond Hervé - alle gehören dem Parti Socialiste an - ging am Dienstag letzter Woche unspektakulär zu Ende. Der Pariser Gerichtshof der Republik hatte darüber zu befinden, ob die drei ehemaligen Regierungsmitglieder mitverantwortlich für einen Blutkonservenskandal in den achtziger Jahren waren. Zwischen 1983 und 1985, so die Anklage, seien mit dem Aids-Virus HIV verseuchte Blutkonserven nicht rechtzeitig aus dem Umlauf genommen worden. Das habe zum Tod von mehreren Hundert Empfängern der Konserven geführt. Das Gericht bestätigte nun jedoch Fabius und Dufoix, so schnell wie möglich die Blutkonserven entsorgt zu haben. Allein Hervé wurde in einem Anklagepunkt für schuldig befunden: Er habe versäumt, ausreichend vor den Gefahren der Blutkonserven zu warnen. Doch seien mehr als 10 Jahre öffentlicher Anklage für Hervé Strafe genug.