Grünes Licht für Ignalina

Eine Aufnahme in die Europäische Union hat sich der neue Ministerpräsident Litauens, Rolandas Paksas, zum Ziel gesetzt. Er wurde letzte Woche mit großer Mehrheit vom Parlament gewählt, nachdem sein Vorgänger Gedyminas Vagnorius durch den Präsidenten Valdas Adamkus aus dem Amt gedrängt worden war. Die Voraussetzungen für die Beitrittsverhandlungen sind gut: ein prima Investitionsklima, Privatisierungen wie im Ölsektor sind in vollem Gange. Streitobjekt bleibt jedoch neben administrativen Fragen das Kernkraftwerk in Ignalina. Dort stehen zwei Reaktoren des Tschernobyl-Bautyps, die nach Wünschen der Europäischen Kommission abgeschaltet werden sollen. Litauen will sich dazu nicht verpflichten lassen und erhält bei seiner Weigerung inzwischen auch Unterstützung aus Deutschland. Diese gute Nachricht konnte auf seiner letzten Auslandsreise Noch-Bundespräsident Roman Herzog überbringen - mit schönen Grüßen von Ludger Volmer, dem bündnisgrünen Staatssekretär im Auswärtigen Amt. In Vilnius wird dies als grünes Licht für den Beitritt gewertet.