Rücktritte vs. Ausschlüsse in Indien

Mit "überwältigender Mehrheit" hat der Arbeitsausschuß der indischen Kongreß-Partei Ende vergangener Woche die drei führenden Parteimitglieder Sharad Pawar, P. A. Sangma und Tariq Anwar für die Dauer von sechs Jahren von der "primären Parteimitgliedschaft ausgeschlossen". Dies erklärte der Parteivorstand nach einem Treffen. An der Sitzung nahmen weder die drei Ausgeschlossenen teil noch Sonia Gandhi, die bereits Anfang letzter Woche als Präsidentin der Kongreß-Partei zurückgetreten war. Gandhi hatte ihr Amt aufgegeben, nachdem ihr auch aus der Führung der Kongreß-Partei nahegelegt worden war, bei Neuwahlen nicht für das Amt der Premierministerin zu kandidieren, da sie in Italien geboren wurde.

Der nun ausgeschlossene Pawar zeigte sich indes "erleichtert" über die Entscheidung seiner ehemaligen Kollegen aus der Parteiführung. Diese zeige klar die Richtung auf, in die die Partei sich bewege: "Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, und meine Haltung hat sich als richtig erwiesen: Niemand will, daß eine Person ausländischer Herkunft Ministerpräsident dieses Landes wird."