Philippinen: Gastfreundlich zu GIs

Während William Clintons moderate China-Politik durch die Botschafts-Bomben in Belgrad und die US-amerikanischen Spionagevorwürfe gegen China wegen angeblicher Atomspionage behindert wird, konnten die USA letzten Donnerstag einen alten Stützpunkt im asiatischen Pazifik zurückgewinnen. Nach langen Diskussionen stimmte der philippinische Senat mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für die Stationierung amerikanischer Truppen im Land zu "gemeinsamen Übungszwecken". Sieben Jahre, nachdem die letzte US-amerikanische Militärbasis in der ehemaligen US-Kolonie geschlossen wurde, argumentieren nun philippinische Befürworter der Neu-Stationierung mit dem schwachen eigenen Verteidigungssystem. Den Philippinen scheint es bei der Gastfreundschaft gegenüber dem großen Bruder jedoch nicht nur um eine effektivere Verteidigung zu gehen. Mit dem Abkommen verbessert das Land auch erheblich seine Position im Gerangel mit China um einige Inseln - teilweise mit Ölvorkommen - im Südchinesischen Meer. Erst vor zwei Wochen war es hier zu einem Zusammenstoß zwischen einem chinesischen Fischerboot und einem philippinischen Marinekreuzer gekommen, was in Peking mit Empörung aufgenommen wurde.

Auf den Philippinen regt sich nun Widerstand gegen den Entschluß: Während von der linken Opposition die Aufstellung nuklearer Waffen im Land und der Verlust nationaler Souveränität befürchtet werden, geht es den katholischen Gegnern vor allem darum, die mit dem Einzug der GIs verbundene Zunahme der Prostitution zu verhindern.