Wenn Grüne eine Reise tun

"Wir sind durch unsere Reise zu der Erkenntnis gelangt, daß die deutsche Iranpolitik einer Neubewertung durch unsere Fraktion bedarf." Rita Grießhaber, grüne Vertreterin im Auswärtigen Ausschuß des Bundestages, und Helmut Lippelt, außenpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, hatten, wie das so nach Reisen ist, viel zu erzählen, als sie letzte Woche aus dem Iran zurückkehrten. Einen "Demokratisierungsprozeß" wollen die beiden festgestellt haben, seitdem Mohammad Khatami im Mai letzten Jahres zum Präsidenten gewählt wurde, auch wenn sie einräumen, "daß die Entwicklung des Iran zu einem demokratischen und pluralistischen Staat noch keineswegs stabil und geradlinig ist" - das zeigten die Morde an Schriftstellern und Intellektuellen. Gezeigt habe sich aber auch, daß "wir uns nicht nur mit den Entwicklungen auseinandersetzen", sondern "diejenigen Kräfte, die diesen Prozeß im Land fordern und fördern, aktiv unterstützen" müßten. Gesagt, getan: Gesprochen haben Grießhaber und Lippelt nicht nur mit "reformorientierten Mitstreitern von Präsident Khatami", sondern auch mit "Vertretern der sogenannten Rechten".