Bewährung für Apo-Fans

Da nutzten auch die reumütigen Worte des Vorsitzenden aus Imrali nichts: Wegen ihrer Beteiligung an der Besetzung der griechischen Botschaft in Leipzig wurden vergangene Woche vier Kurden und eine Kurdin vor dem Amtsgericht der Sachsenmetropole zu Bewährungsstrafen zwischen zehn und 14 Monaten verurteilt. "Ich war wie jeder Kurde dagegen, daß unser Anführer Abdullah Öcalan verhaftet wurde", erklärt die 29jährige Hatice A., warum sie sich an der Aktion im Februar beteiligt hatte. Den fünf Angeklagten wurde schwerer Landfriedensbruch, Freiheitsberaubung und Hausfriedensbruch vorgeworfen. Daß die Beschuldigten drei damals im Gebäude befindliche Mitarbeiter einer Steuerkanzlei, die von den Besetzern festgehalten wurden, nicht als Geiseln, sondern als "Gäste" betrachtet hatten, fand der Leipziger Staatsanwalt Rainer Baums "absurd". Insgesamt müssen sich 73 Personen wegen der Aktion vor Gericht verantworten.