Such A Lord

"Murdeeer in the graveyaaaard. Muuuuuurder! Muuuuuuurder!!" schrie er, daß es durch Mark und Bein ging. Dann begann er mit der nüchternen Bestandsaufnahme: "Murder in the graveyard / late last night / murder in the graveyard / there must have been a fight!" Screaming Lord Sutchs suggestivem Cross-over aus Psychobilly und Pub-Rock konnte niemand widerstehen. Der Lord darf als Mitbegründer der Schock-Musik gelten: Bereits 1963 veröffentlichte er seine Single "Jack the Ripper". In zerschlissenem Anzug und ausgeleiertem Zylinder lehrte er seine Fans das Gruseln.

Wenn wir uns recht an einen seiner Berliner Auftritte erinnern, floß der Schnaps in Strömen, und wir lagen alle am Boden vor Lachen. Aber das ist auch schon ein Weilchen her, denn in den letzten Jahren widmete sich Lord Sutch mehr und mehr der Politik. Vor 30 Jahren bereits hatte er die Official Monster Raving Loonie Party (OMRLP) gegründet, mit der er unter anderem dafür eintrat, Butterberge in Skipisten zu verwandeln. Ohne nennenswerten Erfolg. Wie nun bekannt wurde, nahm sich der freundliche Exzentriker am 16. Juni das Leben.