Gut gefrühstückt

Spüren Sie auch diese Hitzewallungen von den Beinen her, dieses Gefühl, als ob es kalt über Ihr Zwerchfell rieselte, dieses sanfte Kribbeln an der Innenseite des Schädels, finden Sie nicht auch den Eindruck leicht übertrieben, den Ihnen die Reflexe der Morgensonne auf dem Teppich bereiten? Dann liegt es vielleicht an den zwei Kilo Mohnkuchen, die Sie zum Frühstück verputzt, oder an den zehn Tafeln Schokolade, die Sie zur Besänftigung Ihrer Melancholie eingeworfen haben. Denn selbst in dem von Preußen und Protestanten regierten Deutschland, in dem noch vor einigen Jahren der Umstand, mit ein paar Krümel Dope erwischt worden zu sein, zu jahrelangen Haftstrafen führen konnte, gibt es keine Grenzwerte für THC und Morphium in Lebensmitteln.

Darauf weist eine Dr. oec. troph. Ute Alexy vom Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund hin. Brot, Müsli, Schokolade und Lollies können, wenn Sie Glück haben, Hanföl und Hanfsamen beigesetzt sein. In Mohnbrötchen und -kuchen befinden sich Opiate, z.B. Morphium. "Je nach Herkunft des Mohns kann der Morphiumgehalt um das Hundertfache schwanken", so Dr. Alexy. Bei Kindern und Gourmands können da durchaus Dosen erreicht werden, wie sie zu medizinischen Zwecken Schwerkranken verabreicht werden. Daher also dieses Gefühl, auf Watte zu gehen, daher die merkwürdige Sensation, als ob verdicktes Blut im Körper zirkulierte. Einfach nur gut gefrühstückt. (Diese Nachricht wurde unter dem gleichzeitigen Einfluß eines Haschkekses und Medical Tribune verfaßt.)