Inguschen sagen viermal ja

Nun ist es amtlich: Zweit-, Dritt- und Viertfrauen sind in Inguschetien sozial anerkannt. So sieht es zumindest ein Regierungsdekret der tschetschenischen Nachbarrepublik vor, mit dem die "Viel-Ehe" in der islamischen Teilrepublik der Russischen Föderation wieder legalisiert wird.

Als Begründung führte Präsident Ruslan Auschew die demographische Entwicklung des eigenen, walachisch genannten, 200 000 Leute zählenden Völkchens an. Die Deportationen sowohl während des Zaren- als auch während des Sowjetreiches sowie die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den benachbarten Osseten, so Auschew, hätten vor allem die männliche Bevölkerung stark dezimiert. An das umgehend durch den Russischen Föderationsrat ausgesprochene Verbot der Vielehe will man sich in Inguschetien nicht halten, da ohnehin nur legalisiert worden sei, was auch zuvor schon da war.