Mehr Fußball

Wenn der DFB sich mit seinen neuesten Plänen durchsetzt, kommt man aus dem Fußball-Gucken demnächst gar nicht mehr heraus. So soll Fußball überraschenderweise demnächst wieder verstärkt im Free-TV gezeigt werden. Im Streit um die künftige Fernsehvermarktung der Bundesliga haben die Klubs damit anscheinend eine Kehrtwendung vollzogen. Statt mit dem Pay-TV soll nun mit Free-TV das große Geschäft zu machen sein. Bereits vom Sommer 2000 an soll RTL 20 Spiele pro Saison live zeigen. Bisher werden lediglich fünf Begegnungen in einer Spielzeit übertragen, und zwar von Sat.1.

"Wir sind bereit, in Gespräche zu treten", so RTL-Sprecher Hans Mahr zur neuen Fernsehpolitik des DFB. Danach soll zwar auch in Zukunft Sat.1 die Bundesliga-Zusammenfassung behalten, die Live-Spiele aber abgeben. RTL - der Sender hatte erst kürzlich die Rechte an der Champions-League an den Frauensender tm3 verloren - würde als zusätzlicher Free-TV-Sender sonnabends von 20 Uhr an mit 20 Live-Spielen in die Bundesliga-Berichterstattung einsteigen. Die neuen Fernsehverträge für Free- und Pay-TV werden im Herbst ausgehandelt. Bisher erhält der DFB, der die Fernsehrechte für die Vereine zentral vermarktet, 180 Millionen Mark vom Free-TV (ISPR/Sat.1) und 150 Millionen vom Bezahlfernsehen (Ufa Sports/Premiere). Die bestehenden Verträge enden im Sommer 2000.

Ausgeheckt haben den Plan vermutlich Bayern München, Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart. Wenn alles klappt, können die beteiligten Klubs mit Einnahmen um die zehn Millionen Mark pro Begegnung rechnen.