Hassan II. sagt nichts mehr: Im Alter von 70 Jahren starb in der vergangenen Woche der marokkanische König an einer Lungenentzündung. Der Alleinherrscher hatte 1961 den Thron von seinem Vater Mohammed V. übernommen und konnte sich 38 Jahre an der Macht halten. Nach zwei Putschversuchen des Militärs hatte Hassan II. Anfang der siebziger Jahre den Oberbefehl über die Streitkräfte übernommen und zettelte auch gleich ein Gemetzel in der Westsahara an: 350 000 Krieger zogen mit der Waffe in der einen und dem Koran in der anderen Hand in die damals noch spanische Kolonie ein. Während sich das spanische Militär in der Region zurückzog, begann der Guerillakampf der Unabhängigkeitsbewegung Polisario, der bis heute andauert.
Als Nachfolger von Hassan II. wurde am vergangenen Wochenende sein ältester Sohn, Kronprinz Sidi Mohammed, vereidigt. Der neuer Monarch regiert unter dem Pseudonym Mohammed VI. und setzt die Herrschaft seines Vaters, Großvaters, Urgroßvaters, kurz: der traditionsreichen Familie der Mohammeds und Hassans, fort. Nach eigenen Angaben dominiert der Clan seit 1639 die Region.
