Sagen USA ja zu Militärhilfe?

Die USA waren vorgewarnt - von Guerilla-Unterhändler Raœl Reyes: "Wenn sich die Gringos an den Operationen beteiligen und dabei fallen, ist es nicht unsere Schuld." Am vergangenen Samstag, nach dieser Äußerung des Mitgliedes der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc), schlug die US-amerikanische Presseagentur AP Alarm: Im Südwesten Kolumbiens werde ein US-Aufklärungsflugzeug vermißt - besetzt mit fünf US-Soldaten, die im Rahmen einer "Anti-Drogen-Aktion" unterwegs gewesen seien. Abgeschossen angeblich. Von den Guerilleros der Farc vermutlich.

Das ist nicht weiter verwunderlich: Die Farc ist im Südwesten des Landes sehr stark, und die USA haben in der Vergangenheit unter dem Deckmantel der "Drogenbekämpfung" wiederholt die kolumbianische Armee im Kampf gegen die Farc unterstützt. Die vermißte Maschine - eine De Havilland RC-7 - ist nach Angaben der Washington Post gewöhnlich mit sensibler Technik ausgestattet, mit der sich die Kommunikation am Boden abhören läßt. Details über die Mission wollten die US-Stellen nicht herausrücken - wegen deren "sensibler Natur". Die Farc behauptet, es gebe bereits konkrete Kriegsvorbereitungen der von den USA unterstützten kolumbianischen Armee. Nach Zeitungsberichten soll Washington gar sondiert haben, ob andere südamerikanische Staaten zugunsten der Regierung in Bogot‡ intervenieren würden. Und zu den 500 Millionen US-Dollar, die Kolumbiens Regierung in Washington bereits als Militärhilfe gegen die Rebellen beantragte, hat General Barry Mc Caffrey, Direktor des Büros der US-amerikanischen National Drug Control Policy, noch einmal eine Milliarde US-Dollar für Kolumbien gefordert - zur "Drogenbekämpfung", wie es offiziell heißt.