Warten auf Godot

Die 30jährige Britin Krystyna Haywood aus Sheffield dürfte die Nase von staatlicher Fürsorge voll haben. 15 Jahre wird die Transsexuelle nach dem Willen ihres Lokalbüros des National Health Services (NHS) warten müssen, bis sich ein staatlich bezahlter Psychiater ihres Falls annehmen darf, um das endgültige Okay für die Geschlechtsumwandlung zu geben. Da helfen auch die Einwände des behandelnden Hausarztes, Haywood lebe bereits seit zwei Jahren als Frau, wenig: Keine Operation ohne Warteliste, die normale Prozedur des NHS darf nicht verändert werden, damit kein Präzedenzfall entsteht.

Dazu braucht es aber eine gute Begründung, denn der High Court in North West Lancashire hatte letzten Dezember die Gesundheitsbehörden wegen der Ablehnung dreier Geschlechtsumwandlungen verurteilt: Sie hätten ohne Grund die Behandlung einer "anerkannten Krankheit" verweigert.