Autobombe in Medellin

Eine Autobombe mit 100 Kilo Sprengstoff explodierte am Samstag in der kolumbianischen Stadt Medellin vor einer Kaserne, in der eine Anti-Entführungsabteilung untergebracht ist; nach Armeeangaben kamen mindestens zehn Menschen ums Leben, neben Soldaten auch Zivilisten. Armeegeneral Eduardo Herrera sagte, der Anschlag sei das Werk von städtischen Milizen der Guerillaorganisation Farc.

Tags zuvor waren nach Angaben des Regierungsgesandten Victor Ricardo Gespräche zwischen ihm und Farc-Vertretern ergebnislos und ohne Terminabsprache für eine Fortsetzung beendet worden. Farc-Sprecher Raul Reyes erklärte, die Guerilla lehne die Entsendung einer Gruppe internationaler Beobachter ab. Die soll nach dem Willen der kolumbianischen Regierung Sorge tragen, daß die Farc die Vereinbarungen der im Januar begonnenen Friedensgespräche einhält.

Unterdessen beginnt in den USA eine Debatte um die von Barry McCaffrey, dem Anti-Drogenzar des Weißen Hauses, geforderten 600 Millionen Dollar für Kolumbien, von denen ein Teil wohl in den Antiguerillakampf einfließen würde. Die USA, so hieß es in der New York Times vom 31. Juli, seien schon zu sehr in den Konflikt hineingezogen worden; eine solche neue Hilfe würde den Krieg ausweiten.