Never ending story

Im Juli sollte es stattfinden. Aber es wurde mehrmals verschoben: das Referendum über die Autonomie Osttimors von Indonesien. So auch am vergangenen Mittwoch. UN-Generalsekretär Kofi Annan teilte mit, die Abstimmung solle nun am 30. August stattfinden. Vorher sei die Sicherheit der etwa 800 000 Bewohner der Inselhälfte nicht gewährleistet.

Grund dafür sind die Aktivitäten der pro-indonesischen Paramilitärs, die Unabhängigkeitsbefürworter und das UN-Personal gleichermaßen bedrohen. Zwei Zentren der UN zur Registrierung von Wählern mußten in der vergangenen Woche nach Einschüchterungen der Paramilitärs geschlossen werden, und am Montag vergangener Woche war in Dili bei Auseinandersetzungen zwischen den pro-indonesischen Kräften und Befürwortern der Unabhängigkeit ein Mensch ums Leben gekommen.

Auch die indonesische Regierung trägt die erneute Terminverschiebung der Vereinten Nationen mit. Ohne die UN-Mission sei ein Referendum nicht durchführbar, heißt es in Jakarta. Genau das befürchtet auch ein Unabhängigkeitsbefürworter, der Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta: Sollte die UN ihre Mission aufgeben, werde die Gewalt eskalieren. Offensichtlich sind es aber vor allem die von der indonesischen Armee maßgeblich unterstützten Paramilitärs, die durch ihren Terror die weitere Entwicklung beeinflussen.