Der israelische Dramatiker Chanoch Levin ist am Mittwoch vergangener Woche im Alter von 56 Jahren in Tel Aviv gestorben. Er galt als der bedeutendste und gleichzeitig umstrittenste israelische Bühnenautor, vor allem deshalb, weil er in seinen Stücken immer wieder das Verhältnis der Israelis zu den Palestinänsern problematisierte. Dabei griff er mehrmals die israelische Regierung an und machte sich über den Nationalstolz vieler Israelis lustig. 1982 wurde eine Aufführung seines Stücks "Der Patriot" von der Zensur verboten, weil es "zerfetzend, haßerfüllt, gemein, falsch und verletzend" sei, nach der Aufführung seines Stücks "Die Badezimmerkönigin" in den Siebzigern drohten Anrufer, das Theater in die Luft zu sprengen, und der damalige Verteidigungsminister Mosche Dajan nannte es den "Gipfel der Geschmacklosigkeit".
