Bewerbungsstreß

Belgier haben derzeit kein leichtes Leben, vor allem nicht, wenn sie sich um einen Job bei der EU bewerben. So mußte Philippe Busquin, Sozialist und Kandidat für das Amt des EU-Forschungsministers, bei der Anhörung durch das EU-Parlament reichlich einstecken. Busquin sei in alle großen Skandale der letzten zehn Jahre verwickelt gewesen und werde zu einer Belastung für die gesamte Kommission, behaupteten vor allem die Christlichen Demokraten und Konservativen (EVP), die größte Fraktion im EU-Parlament. Seine Nominierung ist, neben der der konservativen Spanierin Loyola de Palacio, daher noch ungewiß.

Bis zum 15. September soll die Entscheidung fallen. Die EVP hatte zudem vorgeschlagen, die 19 Kommissionsmitglieder nur bis Ende des Jahres einzusetzen. EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hat für diesen Fall mit seinem Rücktritt gedroht.